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07.11.2024
06:17 Uhr

Box-Olympiasiegerin Khelif kämpft juristisch gegen Hass und Anfeindungen

Box-Olympiasiegerin Khelif kämpft juristisch gegen Hass und Anfeindungen

Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif sieht sich nach ihrem Triumph bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris einer Welle des Hasses ausgesetzt. Trotz ihres sportlichen Erfolgs kann die 25-Jährige ihren Sieg nicht in vollen Zügen genießen, da ihre Geschlechtszugehörigkeit öffentlich infrage gestellt wird. Nun wehrt sich Khelif juristisch gegen diese Anfeindungen.

Juristische Schritte eingeleitet

Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) mitteilte, habe Khelif rechtliche Schritte gegen Personen eingeleitet, die während der Olympischen Spiele und in jüngster Zeit ihre Geschlechtszugehörigkeit infrage gestellt haben. Zu Wochenbeginn waren in Frankreich Berichte veröffentlicht worden, die behaupteten, Khelif habe ein männliches Y-Chromosom. Das IOC betonte, dass Khelif seit vielen Jahren in der Frauenkategorie an internationalen Wettkämpfen teilgenommen habe, darunter auch an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio.

Unterstützung vom IOC

Das IOC äußerte sich traurig über den Missbrauch, den Khelif derzeit erfahre. Das Komitee werde sich jedoch nicht weiter zu den laufenden rechtlichen Schritten oder zu Medienberichten über nicht verifizierte Dokumente äußern. Khelif habe bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 sowie bei den Weltmeisterschaften der International Boxing Association (IBA) und anderen IBA-Turnieren teilgenommen.

Politische Anfeindungen

Die Geschlechterdebatte um Khelif und die taiwanesische Boxerin Lin Yi-ting wurde von konservativen Kreisen als Kulturkampf geführt. Beide Athletinnen erfuhren im Internet viele Anfeindungen und Beleidigungen. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte bereits im August Ermittlungen wegen Cybermobbing, öffentlicher Beleidigung und des Aufrufs zur Diskriminierung eingeleitet.

IBA-Entscheidung und IOC-Reaktion

Beide Boxerinnen waren nach Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom IOC nicht anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Die IBA begründete dies damit, dass die Athletinnen Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen weiblichen Teilnehmerinnen gehabt hätten. Das IOC bezeichnete diese Entscheidung als willkürlich und ließ Khelif und Lin dennoch an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen.

Ein Kampf um Gerechtigkeit

Der Fall von Imane Khelif zeigt deutlich, wie sehr sportliche Erfolge durch gesellschaftliche und politische Debatten überschattet werden können. Es bleibt abzuwarten, wie die juristischen Schritte verlaufen und ob Khelif in Zukunft ungestört ihre sportlichen Leistungen genießen kann. Die Unterstützung des IOC und die Einleitung rechtlicher Maßnahmen sind jedoch wichtige Schritte in ihrem Kampf gegen Hass und Diskriminierung.

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