Belgiens Notenbankchef warnt vor möglichen Zinserhöhungen der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte gezwungen sein, die Zinsen zu erhöhen, sollte die Erwartungshaltung der Finanzmärkte der beabsichtigten Geldpolitik der EZB entgegenstehen. Das erklärte Pierre Wunsch, der Notenbankchef von Belgien und Mitglied des EZB-Rates, in einem Interview.
Erwartungen der Finanzmärkte könnten EZB-Strategie unterminieren
Wunsch äußerte Bedenken, dass der Glaube an sinkende Zinsen die Renditen an den Kapitalmärkten drücken und eine weniger restriktive Geldpolitik zur Folge haben könnte. Dies könnte das Risiko erhöhen, dass eine Korrektur der Richtung notwendig wird. Mit anderen Worten, wenn die Finanzmarktteilnehmer weiterhin auf Zinssenkungen setzen, könnte dies paradoxerweise zu einer Zinserhöhung führen.
Die EZB kämpft gegen Erwartungen von Zinssenkungen
Die EZB steht vor einer schwierigen Situation. Trotz der Hoffnung, dass das aktuelle Zinsniveau ausreicht, um die Inflation in Richtung des EZB-Ziels von 2 Prozent zu lenken, rechnen viele Investoren für 2024 mit Zinssenkungen. Diese Erwartung könnte die Bekämpfung der Inflation bereits jetzt behindern.
Unsicherheit und Basiseffekte als Argumente gegen Zinssenkungen
Erstens wurde auf die Unsicherheit hingewiesen. Die weitere Entwicklung der Inflation ist höchst unsicher, und die Notenbank muss daher "datenabhängig" vorgehen, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte. Spekulationen über Zinssenkungen wurden als "vollkommen verfrüht" abgetan.
Zweitens wurde gewarnt, dass sich die Basiseffekte umkehren könnten. Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums, argumentierte, dass die "letzte Meile" der Inflationsbekämpfung hart werden könnte. Basiseffekte, die sich wie ein Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung bewegen, könnten im nächsten Jahr die Inflation wieder antreiben.
Wetten auf Zinssenkungen könnten Zinserhöhungen notwendig machen
Jetzt kommt das dritte Argument ins Spiel: Die Wetten auf Zinssenkungen selbst könnten es sein, die weitere Zinserhöhungen notwendig machen.
Januar könnte mehr Klarheit bringen
Erst im Januar wird man möglicherweise klarer sehen, da die Inflationszahlen für Oktober bis Dezember durch die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel und Sondereffekte beeinflusst sind.
Die Erwartung sinkender Leitzinsen führt zu einem weniger restriktiven geldpolitischen Umfeld, da die Zinsen für langfristige Finanzierungen sinken. Dies konterkariert die aktuelle Geldpolitik, was es konsistent macht, dass die EZB die expansive Wirkung der Finanzmarktbewegungen gegebenenfalls durch einen restriktiveren Kurs ausgleichen muss, so Karsten Junius, Ökonom der Bank J. Safra Sarasin.
Edelmetalle als sichere Anlagealternative
Angesichts der Unsicherheit und der möglichen Zinserhöhungen könnte es für Anleger ratsam sein, sich nach alternativen Anlageklassen umzusehen. Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich in der Vergangenheit als sichere Häfen in unsicheren Zeiten bewährt und könnten eine sinnvolle Ergänzung für jedes Portfolio sein.
"In Zeiten von Unsicherheit und möglichen Zinserhöhungen könnten Edelmetalle eine attraktive Anlagealternative darstellen", so ein Experte von Kettner Edelmetalle.
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