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18.12.2024
08:38 Uhr

Alarmierend: Paypal ermöglicht Betrug mit fremden Kontodaten - Verbraucherschützer schlagen Alarm

Alarmierend: Paypal ermöglicht Betrug mit fremden Kontodaten - Verbraucherschützer schlagen Alarm

Eine besorgniserregende Entwicklung zeichnet sich im Online-Zahlungsverkehr ab: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt eindringlich vor einer neuartigen Betrugsmasche, bei der Kriminelle fremde Bankverbindungen für Einkäufe über den Bezahldienst Paypal missbrauchen. Besonders alarmierend: Man muss nicht einmal Paypal-Kunde sein, um Opfer dieser perfiden Masche zu werden.

Schwerwiegende Sicherheitslücken im System

Der Fall eines Mannes aus NRW zeigt exemplarisch die Dreistigkeit der Betrüger. Völlig überraschend erhielt er eine Zahlungsaufforderung über 56,75 Euro von Paypal - für ein Konto, das bereits seit 2018 nicht mehr existierte. Als er die Zahlung verweigerte, folgte prompt ein Inkasso-Schreiben mit einer erhöhten Forderung von 88,25 Euro.

Fragwürdige Geschäftspraktiken bei Paypal

Besonders kritisch erscheint die nachlässige Handhabung der Kundenidentifikation bei Paypal. Während bei der Eröffnung eines regulären Kontos strenge Identitätsprüfungen durchgeführt werden, scheint der Bezahldienst bei der Option "Zahlen ohne Paypal-Konto" erstaunlich großzügig zu verfahren.

Eine Paypal-Sprecherin wich der konkreten Frage nach Identitätsprüfungen aus und verwies lediglich vage auf "Sicherheitsprüfungen im Rahmen der Maßnahmen zu Risikomanagement und Betrugsprävention".

Verbraucherschützer fordern Aufklärung

Die ausweichenden Antworten des Unternehmens werfen weitere Fragen auf. Warum implementiert Paypal keine Möglichkeit, die eigene IBAN für Gastzahlungen zu sperren? Weshalb wird bei Gastzahlungen nicht, wie bei der Kontoeröffnung üblich, ein Verifizierungsprozess mittels Überweisung eines Cent-Betrags durchgeführt?

Handlungsempfehlungen für Betroffene

Da eine präventive Absicherung gegen diesen Missbrauch derzeit kaum möglich erscheint, raten die Verbraucherschützer zu folgenden Maßnahmen im Ernstfall:

  • Sofortiger Widerspruch gegen unberechtigte Forderungen
  • Rückbuchung durch die Bank (innerhalb von 8 Wochen, bei unberechtigten Abbuchungen bis zu 13 Monate)
  • Strafanzeige gegen die Täter erstatten
  • Dokumentation aller Vorfälle für mögliche Inkassofragen

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie fahrlässig große Technologiekonzerne mitunter mit der Sicherheit ihrer Kunden umgehen. Es wäre an der Zeit, dass die Politik hier strengere Regulierungen durchsetzt, um die Verbraucher besser zu schützen.

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