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02.09.2024
06:42 Uhr

Wirtschaft schrumpft, Staat expandiert: 199.000 neue Stellen im öffentlichen Dienst

Wirtschaft schrumpft, Staat expandiert: 199.000 neue Stellen im öffentlichen Dienst

Während die deutsche Wirtschaft unter Insolvenzen und Stellenabbau leidet, boomt die Beschäftigung im öffentlichen Dienst. Diese paradoxe Entwicklung zeigt, wie stark der Staat in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als Arbeitgeber in Erscheinung tritt.

Wirtschaftliche Schieflage und Insolvenzen

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle meldete im Juli 1.406 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften, den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Große Konzerne wie Henkel, Bayer, Bosch und ZF kündigten massive Stellenstreichungen an. Die Wirtschaftsdaten des Bundesamtes für Statistik (Destatis) bestätigen diesen Trend: In den letzten 18 Quartalen gab es kaum Wirtschaftswachstum, was sich negativ auf die Beschäftigungslage auswirkt.

Erwerbstätigkeit steigt trotz Krise

Trotz dieser düsteren Wirtschaftslage stieg die Erwerbstätigkeit in den letzten Monaten kontinuierlich an. Im zweiten Quartal 2024 waren laut Destatis 46,1 Millionen Personen erwerbstätig, 784.000 mehr als im Schlussquartal 2019. Der emeritierte Hochschullehrer Bert Rürup und sein Kollege Axel Schrinner sehen zwei Hauptgründe für dieses Phänomen: eine steigende Teilzeitquote und den Beschäftigungszuwachs im öffentlichen Dienst.

Teilzeitquote auf Rekordniveau

Die Teilzeitquote stieg im ersten Quartal 2024 auf 39,1 Prozent, den höchsten Wert in einem ersten Quartal. Laut Rürup wird das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen auf mehr Köpfe verteilt, eine Entwicklung, die angesichts der alternden Gesellschaft kritisch zu betrachten sei. Viele Erwerbstätige entscheiden sich jedoch bewusst für mehr Freizeit statt höherem Einkommen, was nicht als Ineffizienz gewertet werden könne.

Jobwunder im öffentlichen Dienst

Der größte Teil des Beschäftigungszuwachses ist im öffentlichen Dienst zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2024 wurden in diesem Sektor 199.000 neue Stellen geschaffen, ein Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ende 2019 waren 11,3 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt, heute sind es 12,2 Millionen.

Personalmangel trotz Stellenzuwachs

Trotz des Anstiegs beklagen Gewerkschaften weiterhin einen massiven Personalmangel im öffentlichen Dienst. Der Beamtenbund dbb schätzt, dass mindestens 551.500 Beschäftigte fehlen, besonders in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Sicherheit. Ulrich Silberbach, Vorsitzender des dbb, fordert eine Reduzierung der Aufgaben der öffentlichen Verwaltung und eine stärkere Digitalisierung, um den Personalmangel zu bewältigen.

Politische Hintergründe für Stellenzuwachs?

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) legt nahe, dass viele neue Stellen in der zentralen Verwaltung aus politischen Motiven geschaffen wurden. In Bereichen wie Verteidigung und Verkehr wurden Stellen abgebaut, während in Schulen, Kitas und bei der Polizei ein bemerkenswerter Stellenaufbau stattfand. Der Verdacht besteht, dass der signifikante Zuwachs an Personal in der zentralen Verwaltung kritisch zu hinterfragen sei.

Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie der Staat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als Arbeitgeber agiert und welche Herausforderungen dies für die Zukunft der öffentlichen Verwaltung mit sich bringt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends weiter entwickeln und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Effizienz und Effektivität des öffentlichen Dienstes zu steigern.

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