Volkswagen-Sparprogramm: Manager ziehen vor Gericht
Volkswagen steht erneut im Fokus der Öffentlichkeit. Diesmal jedoch nicht wegen neuer Modelle oder technischer Innovationen, sondern aufgrund eines umfassenden Sparprogramms, das den Konzern in die Schlagzeilen bringt. Die Situation spitzt sich zu, da Manager und Ex-Manager den Autokonzern verklagen, um gegen Gehaltskürzungen vorzugehen.
Die Klagen der VW-Manager
Am 15. Oktober 2024 finden in Braunschweig die ersten Kammertermine zu den Klagen der VW-Manager statt. Diese außertariflich Beschäftigten, die laut Gericht „Managementkreisen angehören“, fordern den zweiten Teil einer Inflationsausgleichsprämie über 1000 Euro sowie eine Tariferhöhung von 3,3 Prozent ab dem 1. Mai 2024. Insgesamt sind rund 100 Verfahren gegen die Volkswagen AG anhängig, und es gibt weitere ähnliche Fälle gegen die Volkswagen Bank GmbH und die VW Financial Services AG.
Hintergrund der Klagen
Die Kläger berufen sich auf eine Zusage aus dem März 2023, die ihnen diese Leistungen garantierte. Doch im Februar 2024 informierte VW die Betroffenen, dass diese Zusagen aufgrund notwendiger Ergebnisverbesserungsprogramme zurückgenommen würden. Dies führte zu den aktuellen Klagen, die nun vor Gericht verhandelt werden.
Krise bei Volkswagen
Volkswagen befindet sich in einer tiefen Krise. Der Konzern hat ein gigantisches Sparprogramm aufgelegt, das ursprünglich Einsparungen von zehn Milliarden Euro bis 2026 vorsah. Doch nun sollen noch weitere Milliarden hinzukommen. Der Vorstand schließt weder Werksschließungen noch betriebsbedingte Kündigungen aus, um die Marke Volkswagen zukunftssicher aufzustellen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die Kernmarke VW kämpft seit Jahren mit hohen Kosten und erreichte zuletzt nur eine Marge von 2,3 Prozent. Die Wirtschaftsminister der vier Bundesländer mit VW-Standorten haben den Konzern bereits zum Erhalt aller Standorte aufgerufen. Dennoch stehen Werksschließungen und Entlassungen zur Debatte.
Streit um Tarifverträge
Auch bei den Gesprächen zur Tarifrunde 2024 gibt es heftige Auseinandersetzungen. Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 7 Prozent sowie 170 Euro für Auszubildende und Teilnehmer eines dualen Studiums. Der Verhandlungsführer der Volkswagen AG, Arne Meiswinkel, lehnt diese Forderungen jedoch ab und betont die Notwendigkeit einer nachhaltigen Kostenentlastung.
Auswirkungen auf die Belegschaft
Der Haustarifvertrag der Volkswagen AG, der für rund 120.000 Beschäftigte gilt, steht auf dem Spiel. Die Beschäftigungssicherung, die bis Ende 2029 laufen sollte, wurde bereits gekündigt. Ab Juli 2025 sind nun betriebsbedingte Kündigungen möglich. Topmanager bei Volkswagen sollen zudem keinen Anspruch mehr auf einen Porsche als Dienstwagen haben.
Fazit
Die neuen Klagen der Manager und die wirtschaftlichen Herausforderungen lassen vermuten, dass es bei Volkswagen in den kommenden Monaten noch turbulent zugehen wird. Die deutsche Politik und Wirtschaft sollten genau beobachten, wie sich die Situation entwickelt, um die Interessen der Beschäftigten und die Zukunft des Konzerns zu sichern.
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