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30.06.2024
19:12 Uhr

Volkswagen im Krisenmodus: Porsche-Verbot für Manager sorgt für Unmut

Volkswagen im Krisenmodus: Porsche-Verbot für Manager sorgt für Unmut

Volkswagen hat sich ein umfangreiches Sparprogramm auferlegt, was für reichlich Unmut sorgt. Angeblich gibt es nun sogar ein Porsche-Verbot für die VW-Manager.

Harte Zeiten für VW-Manager

Wolfsburg – Harte Zeiten für die Manager beim Autobauer Volkswagen: Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf ein internes Schreiben berichtet, wurde den rund 200 Menschen in der Führungsetage ab sofort untersagt, einen Porsche als Dienstwagen zu fahren. Demnach dürften die Manager ihren bisherigen Wagen zwar noch weiterfahren. Einen neuen Porsche wird es aber nicht mehr geben – außer für die Bosse, die tatsächlich auch bei Porsche arbeiten, wie VW-Chef Oliver Blume.

Porsche-Verbot sorgt für Ärger

VW begründet das Porsche-Verbot der Bild zufolge damit, dass die Firmenwagen zu oft in einem schlechten Zustand zurückkämen. Dem widerspricht ein Sprecher am Sonntag (30. Juni): „Es ist tatsächlich eine Kosteneinsparung“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Laut Bild bleibt nur Porsche-Managern und Konzernvorständen das Firmenwagen-Privileg erhalten. Dem Bericht zufolge gibt es aber schon Klagen am Arbeitsgericht in Braunschweig gegen das Porsche-Verbot. Allerdings soll es dort wohl auch um angeblich gekürzte Gehälter gehen. Ein VW-Boss zeigte sich der Bild gegenüber weniger erfreut darüber und sagte: „VW-Top-Manager, die unbedingt Porsche fahren wollen, können sich den auch privat leisten.“

Milliardenschweres Sparprogramm

Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume hat dem Wolfsburger Autobauer ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 Prozent steigen. Für die gesamte Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen. Die Programme dürften im Laufe des Jahres 2024 allmählich Wirkung zeigen. Zunächst aber fielen Kosten für Abfindungen in Höhe von 900 Millionen Euro an, die Volkswagen im zweiten Quartal verbuche. Zu den Einsparungen gehören wohl auch die Porsche-Dienstwagen.

Eine kritische Betrachtung

Die aktuellen Entwicklungen bei Volkswagen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich deutsche Unternehmen in einem zunehmend globalisierten und wettbewerbsintensiven Marktumfeld stellen müssen. Während Einsparungen und Effizienzsteigerungen notwendig sein mögen, stellt sich die Frage, ob Maßnahmen wie das Porsche-Verbot für Manager tatsächlich der richtige Weg sind. Kritiker könnten argumentieren, dass solche Maßnahmen eher symbolischen Charakter haben und die eigentlichen strukturellen Probleme des Konzerns nicht lösen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Sparmaßnahmen tatsächlich die gewünschten Effekte erzielen. Eines jedoch ist klar: Die Unzufriedenheit innerhalb der Führungsetage könnte langfristig negative Auswirkungen auf die Motivation und Leistungsbereitschaft der Manager haben. In Zeiten, in denen Deutschland wirtschaftlich gefordert ist, sollte der Fokus auf nachhaltigen und durchdachten Lösungen liegen, die nicht nur kurzfristige Einsparungen, sondern auch langfristige Stabilität und Wachstum gewährleisten.

Volkswagen steht vor einer entscheidenden Phase, in der die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Führung des Konzerns die richtigen Entscheidungen trifft und die Interessen der Mitarbeiter sowie die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im Auge behält.

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