Verwirrende Makroökonomie: Zinssenkungen der Fed werden nicht erwartet
Anleihehändler reduzieren Wetten auf Zinssenkungen
Anleihehändler haben ihre Wetten auf Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) reduziert. Dies berichtet die „Financial Times“. Noch vor einigen Wochen hätte man mit einer mehrschrittigen Zinssenkung auf 4,2 Prozent gerechnet. Angesichts hartnäckig hoher Inflation und starker Wirtschaftsdaten ist die Erwartung inzwischen jedoch auf 4,7 Prozent gestiegen.
„Wenn Sie über die makroökonomischen Aussichten verwirrt sind, sollten Sie wissen, dass Sie nicht der Einzige sind“, kommentierten Analysten der TS Lombard in London das Geschehen.
Globales makroökonomisches Umfeld sorgt für Frust
Das globale makroökonomische Umfeld würde für viel Frust sorgen, so die Analysten von TS Lombard weiter. Eine Rezession im Stile des Alten Testaments würde viele dieser Spannungen lösen und etwas Klarheit in den Ausblick bringen. Dies zeigt, dass die aktuelle Situation für Experten und Anleger gleichermaßen schwierig einzuschätzen ist.
Keine Zinssenkung trotz Bankenzusammenbrüchen und Rezessionserwartungen
Nach den Bankenzusammenbrüchen in den USA gingen viele Marktteilnehmer von einer Zinssenkung aus. Die Fed allerdings kündigte der Inflation weiterhin den Kampf an. Außerdem beweise der US-Arbeitsmarkt Robustheit, mit einer historisch tiefen Arbeitslosenquote. Der kurzzeitige Anstieg der Arbeitslosenanträge stellte sich als Betrug heraus.
Analysten von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter, meinen, dass entgegen der Erwartung der Finanzmärkte es von der Fed vor Ende des Jahres keine Zinssenkungen geben wird. „Wir sehen eine Rezession voraus.“, so die Bilanz. Wegen der Inflation würden die Zinsen jedoch trotz der Rezessionsprognose nicht abgesenkt, wie es sonst üblich wäre. Die Kerninflation sei einfach zu hartnäckig.
Auswirkungen auf Anleger und die Weltwirtschaft
Die Entscheidung der Fed, die Zinsen nicht zu senken, obwohl eine Rezession erwartet wird, könnte sowohl für Anleger als auch für die Weltwirtschaft weitreichende Folgen haben. Zum einen könnte der US-Dollar weiter an Wert gewinnen, was wiederum Exporte aus den USA verteuert und somit die Handelsbilanz belastet. Zum anderen könnten die höheren Zinsen die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher erhöhen, was das Wirtschaftswachstum weiter dämpfen könnte.
Mögliche Folgen für Edelmetalle
Da Edelmetalle wie Gold und Silber häufig als Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit gesehen werden, könnten die aktuellen Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Edelmetallpreise haben. Sollten die Zinsen in den USA trotz der erwarteten Rezession nicht gesenkt werden, könnte dies die Attraktivität von Edelmetallinvestments erhöhen und somit die Preise für Gold und Silber stützen.
Fazit: Unklare makroökonomische Aussichten erschweren Prognosen
Die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und die unklaren makroökonomischen Aussichten erschweren es sowohl Experten als auch Anlegern, Prognosen für die Zukunft abzugeben. Die Entscheidung der Fed, die Zinsen trotz Rezessionserwartungen nicht zu senken, könnte sowohl für die US-Wirtschaft als auch für die Weltwirtschaft weitreichende Folgen haben. Anleger sollten die Situation genau beobachten und ihre Anlagestrategien entsprechend anpassen.