Valencia: Zehn Tage nach der Katastrophe warten viele Menschen immer noch auf Hilfe
Zehn Tage nach dem verheerenden Unwetter in Valencia, das am 29. Oktober über die Region hereinbrach, warten viele Menschen immer noch auf dringend benötigte Hilfe. Die Schäden sind enorm: 21.405 Häuser, 44.203 Fahrzeuge und 4.635 Unternehmen wurden zerstört. Zudem sind mindestens 134.000 landwirtschaftliche Betriebe betroffen, insgesamt 54.312 Hektar Land wurden beschädigt. Trotz dieser massiven Zerstörungen bleibt die Zahl der Todesopfer und Vermissten unklar. Offizielle Berichte sprechen von 219 Toten und über 90 Vermissten, doch in den sozialen Netzwerken kursieren Spekulationen über weitaus höhere Zahlen.
Politisches Versagen und Kritik
Die Wut der betroffenen Bürger richtet sich vor allem gegen das politische Versagen, das diese Tragödie begleitete. Gegen den spanischen Regierungschef Pedro Sánchez, den Präsidenten der Autonomieregion Valencia, Carlos Mazón, und die staatliche Wetteragentur Aemet wurden Klagen wegen unterlassener Hilfeleistung und fahrlässiger Tötung eingereicht. Es wird kritisiert, dass die Behörden die Menschen in der Region erst kurz vor der Katastrophe über die drohenden Überschwemmungen informierten, was viel zu spät war, um sich in Sicherheit zu bringen.
Versäumnisse und Ungereimtheiten
Besonders brisant ist die Tatsache, dass die Wetterradare in der Region Murcia und Alicante bereits am 25. Oktober ausgefallen waren. Ein Landwirt aus Valencia hatte in einem TikTok-Video darauf hingewiesen, dass auch der Radar von Valencia nicht funktioniere, was zunächst als Fake News abgetan wurde, später jedoch bestätigt wurde. Kritiker werfen den Behörden vor, dass sie trotz dieser Warnungen nicht rechtzeitig reagiert haben.
Fahrlässiges Notfallmanagement
Im Zentrum der Kritik steht auch die Innenministerin der Autonomieregion Valencia, Salomé Pradas, die zugab, dass sie von der Existenz des Alarmsystems des Katastrophenschutzes (ES Alert) bis kurz vor dessen Aktivierung nichts wusste. Auch Regierungschef Pedro Sánchez steht in der Kritik, da er nach dem Unwetter den Alarmzustand hätte ausrufen und die militärische Notfalleinheit UME der spanischen Armee schicken können, dies jedoch unterließ.
Internationale Hilfsangebote abgelehnt
Die Weigerung von Sánchez, Hilfe aus anderen Ländern anzunehmen, sorgt ebenfalls für Empörung. So hatten die Regierungen von Portugal und Frankreich sowie der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, Unterstützung angeboten, die jedoch abgelehnt wurde. Diese Haltung wurde sogar im französischen Parlament thematisiert.
Klagen und rechtliche Schritte
Mittlerweile wurden mehrere Klagen eingereicht. Die Gewerkschaft Manos Limpias reichte eine Klage gegen die Direktorin der staatlichen Wetteragentur Aemet und den Leiter der valencianischen Agentur für Sicherheit und Katastrophenschutz ein. Auch die Partei Iustitia Europa und die Menschenrechtsbewegung Liberum haben Klagen eingereicht, in denen sie unter anderem fahrlässige Tötung und Körperverletzung anprangern.
Besuch des Königspaares als Provokation
Der Besuch von König Felipe VI. und Königin Letizia in der Katastrophenregion am 3. November wurde von vielen Betroffenen als Provokation empfunden. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot, wurden sie und Pedro Sánchez von den wütenden Bürgern mit Schlamm beworfen und beschimpft. Sánchez machte anschließend organisierte Ultrarechte für den Angriff verantwortlich und kündigte Ermittlungen an.
Agenda 2030 und Verschwörungstheorien
In den sozialen Netzwerken wird spekuliert, dass das Verhalten der Verantwortlichen mit der Agenda 2030 zusammenhängt, die Valencia in eine 15-Minuten-Stadt verwandeln will. Diese Theorie wird jedoch von vielen als Verschwörungstheorie abgetan.
Die Parallelen zur Überschwemmungskatastrophe im deutschen Ahrtal im Juli 2021 sind auffällig. Auch dort wurden die Behörden wegen verspäteter Warnungen kritisiert. Die Frage bleibt, warum die spanische Regierung nicht rechtzeitig und angemessen auf die Katastrophe reagierte.
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