Traditionsmarke Römertopf: Produktion verlässt Deutschland
Die Nachricht, dass die traditionsreiche Marke Römertopf, bekannt für ihre Keramikprodukte, ihre Produktion aus Deutschland verlagert, ist ein weiteres Beispiel für die schwindende Attraktivität Deutschlands als Produktionsstandort. Dieser Schritt ist besonders bitter, da es sich um ein Unternehmen handelt, das seit über 50 Jahren fest im deutschen Westerwald verankert ist. Die Gründe für diese Verlagerung sind vielfältig und spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele deutsche Unternehmen konfrontiert sind.
Insolvenz und Investorensuche
Nach der Insolvenz des Keramikunternehmens Römertopf aus Rheinland-Pfalz wurde ein Investor gefunden, der die Produktion ins Ausland verlagert. Der Geschäftsführer Frank Gentejohann teilte mit, dass aufgrund eines höheren Angebots, ein Investor die Markenrechte und das Warenlager erworben hat. Dieser Investor, die POS Handels GmbH mit Hauptsitz in Hamm, wird die beliebten Produkte der Kultmarke im Ausland herstellen lassen. Damit gehen 36 Arbeitsplätze und der Standort im Westerwald und Kannenbäckerland verloren.
Produktion in "Westeuropa"
Die POS Handels GmbH plant, die Römertopf-Produkte ausschließlich in Westeuropa zu produzieren. Es ist geplant, die Fertigung der klassischen Römertopf-Produkte im Westerwald zu belassen und eine komplett neue Produktlinie zu entwickeln. Ziel ist es, Römertopf einem jüngeren Publikum näher zu bringen und die Marke nachhaltig in den Haushalten zu etablieren. Das Unternehmen plant, neue Kunden im In- und Ausland anzusprechen und investiert einen mittleren siebenstelligen Betrag in Erwerb und Aufbau der Marke.
Ursachen der Insolvenz
Die Römertopf Keramik GmbH & Co. KG hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet und einen Umsatzrückgang zu Beginn des Krieges in der Ukraine als Hauptgrund angegeben. Hinzu kam eine Kostenexplosion bei Energie, Rohstoffen, Betriebsmitteln und Transport. In dem Insolvenzverfahren gab es Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern. Es wurde ein Investor bevorzugt, der die Produktion in Ransbach-Baumbauch belassen und ausbauen wollte. Da sich die Gesellschafter nicht einigten, meldete nach dem produzierenden Betrieb auch die Römertopf Verwertung GmbH & Co. KG als Inhaberin der Markenrechte Insolvenz an.
Kritische Betrachtung
Die Verlagerung der Produktion ins Ausland ist ein trauriges Beispiel dafür, wie Deutschland als Produktionsstandort an Attraktivität verliert. Die hohen Energie- und Rohstoffkosten, kombiniert mit den politischen Unsicherheiten, haben zu dieser Entscheidung beigetragen. Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Politik die richtigen Maßnahmen ergreift, um solche Entwicklungen in Zukunft zu verhindern und Deutschland wieder zu einem attraktiven Standort für die Produktion zu machen.
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