Russland nutzt zunehmend sanktionierte Tanker für Öl-Exporte
In den letzten Wochen hat Russland eine wachsende Anzahl von Öltankern, die vom Westen sanktioniert wurden, genutzt, um sein Öl zu exportieren. Dieser Schritt deutet darauf hin, dass Moskau erfolgreicher darin geworden ist, die Beschränkungen der USA und der EU zu umgehen.
Beschleunigung der Nutzung sanktionierter Tanker
Nach Angaben von Bloomberg haben im August insgesamt sechs von den USA, der EU oder dem Vereinigten Königreich sanktionierte Öltanker Öl aus Russland geladen. Mindestens sechs weitere Tanker haben dies bisher im September getan. Seit Ende April haben mindestens 17 sanktionierte Tanker russische Häfen mit Öl beladen verlassen. Der Trend scheint sich zu beschleunigen, wobei hauptsächlich Tanker des russischen staatlichen Tankerflottenbetreibers Sovcomflot Ladungen aufnehmen.
Hintergrund der Sanktionen
Ende letzten Jahres begannen die USA, die Sanktionen gegen Unternehmen, die russisches Öl transportieren, zu verschärfen. Ziel war es, Putins Einnahmen zu drosseln und die Verstöße gegen den Preisdeckel-Mechanismus zu adressieren, nach dem russisches Öl nur auf westlich besessenen, versicherten oder finanzierten Tankern transportiert werden darf, wenn der Preis für Rohöl 60 Dollar pro Barrel oder darunter liegt.
Im Februar 2024 zielten das US-Finanzministerium und das Außenministerium auf Sovcomflot und mehr als ein Dutzend Tanker, die mit dem russischen staatlichen Flottenbetreiber verbunden sind. Auch die EU hat Schiffe der sogenannten „dunklen Flotte“ benannt, die Russland angesammelt hat. Das Vereinigte Königreich hat explizit Schiffe in Putins Schattenflotte ins Visier genommen, die Russland nutzt, um die Sanktionen des Vereinigten Königreichs und der G7 zu umgehen. Dies waren die ersten Sanktionen, die direkt gegen die dunkle Flotte gerichtet waren, die schätzungsweise auf mehr als 600 Tanker angewachsen ist, die mindestens einmal sanktioniertes Öl transportiert haben.
Reaktion von Sovcomflot
Auf Anfragen von Bloomberg antwortete Sovcomflot, auch bekannt als SCF, dass es keine Verbindungen zu westlichen Ländern habe und daher nicht als Subjekt dieser Sanktionen betrachtet werden könne. „Daher kann SCF nicht als ‚Täter‘ oder als Instrument zur Untergrabung der Sanktionen angesehen werden“, sagte Sovcomflot gegenüber Bloomberg.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Lücken in den westlichen Sanktionen gegen Russland. Trotz der Bemühungen der USA und der EU scheint Russland Wege gefunden zu haben, seine Öl-Exporte fortzusetzen und so seine Einnahmen zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie die westlichen Nationen auf diese Umgehungsstrategien reagieren werden und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden, um diese Schlupflöcher zu schließen.
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