Oster-Sorgen: Katholiken flüchten, Kirchen müssen verschenkt werden
Die Osterzeit, traditionell ein Fest der Hoffnung und des Neuanfangs, wird für die katholische Kirche in Wien zu einer Zeit der Besinnung und vielleicht auch der Trauer. Die katholische Gemeinschaft sieht sich mit einer erschreckenden Entwicklung konfrontiert: Immer mehr Gläubige kehren der Kirche den Rücken, was zu einem dramatischen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen führt. Dies zwingt die Erzdiözese Wien dazu, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und Gotteshäuser abzustoßen.
Die Realität der Zahlen
Die Faktenlage ist ernüchternd: Allein im Jahr 2022 haben sich 90.000 Katholiken von ihrer Kirche abgewandt, und die Tendenz ist weiter steigend. Die daraus resultierende finanzielle Notlage hat die Erzdiözese Wien dazu veranlasst, eine neue Strategie für den Erhalt ihrer Gotteshäuser zu entwickeln. Wie Dompfarrer Toni Faber gegenüber dem ORF äußerte, ist es möglicherweise nicht mehr notwendig, "jede Kirche am Leben zu erhalten", wenn die finanziellen Engpässe überhandnehmen.
Ein unvermeidlicher Abschied
Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind bereits spürbar. Die Kirche am Schöpfwerk in Wien-Meidling wurde an die serbisch-orthodoxe Kirche übergeben, und die Kirche "Auferstehung Christi" in Wien-Margareten steht als nächstes auf der Liste der Schließungen. Michael Prüller, Sprecher der Erzdiözese, bestätigte die Notwendigkeit, dass die Pfarren sich überlegen müssen, welche Gebäude unentbehrlich sind und welche möglicherweise zur Verfügung gestellt werden können. Die Erzdiözese plant, sich von fünf bis zehn Kirchen pro Jahrzehnt zu trennen, was bedeutet, dass alle ein bis zwei Jahre eine Kirche weniger zur katholischen Gemeinschaft gehören wird.
Die Zukunft der zentralen Gotteshäuser
Während die Zukunft für viele Kirchen ungewiss ist, gibt es doch einen Silberstreif am Horizont: Die zentralen Kirchen, wie der weltberühmte Steffl, werden weiterhin bestehen bleiben. Diese Zentralkirchen werden weiterhin ein Angebot für die Gläubigen darstellen, so Toni Faber. Es scheint, als müsste die katholische Kirche in Wien eine Balance finden zwischen der Bewahrung ihrer Traditionen und der Anpassung an die finanziellen Realitäten einer sich wandelnden Gläubigergemeinschaft.
Ein Aufruf zur Unterstützung
Die Erzdiözese Wien steht vor großen Herausforderungen und ruft zu Unterstützung auf. Die Gläubigen werden ermutigt, ihre Kirche zu unterstützen, damit die Berichterstattung und das spirituelle Angebot weiterhin aufrechterhalten werden können. Es ist eine Zeit, in der die Gemeinschaft zusammenkommen und überlegen muss, wie sie ihre Kirche in diesen schwierigen Zeiten unterstützen kann.
Die aktuellen Entwicklungen rund um die katholische Kirche in Wien sind ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Veränderungen, die sich nicht nur auf religiöse Institutionen, sondern auch auf traditionelle Strukturen insgesamt auswirken. Es zeigt, dass selbst die ältesten Institutionen nicht immun gegen die Strömungen der Zeit sind und sich anpassen müssen, um weiterhin relevant zu bleiben.
Die Situation der katholischen Kirche in Wien ist ein mahnendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechend zu handeln. Die Kirche muss sich fragen, wie sie in einer sich verändernden Welt relevant bleiben kann, ohne ihre Grundwerte zu kompromittieren. Es ist eine schwierige Aufgabe, aber eine, die angegangen werden muss, um die Bedeutung des Glaubens in der modernen Gesellschaft zu bewahren.
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