Opec+ verschiebt geplante Erhöhung der Ölproduktion
Die Mitglieder der Opec+ haben beschlossen, die geplante Erhöhung der Ölproduktion bis zum Jahresende zu verschieben, um die schwächelnden Rohölpreise zu stützen. Diese Entscheidung wurde getroffen, obwohl die Unruhen im Nahen Osten weiterhin anhalten und die Ölpreise niedrig bleiben.
Verlängerung der Produktionskürzungen
Saudi-Arabien und sieben weitere Länder, darunter Russland, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Algerien, haben angekündigt, alle Produktionskürzungen bis Ende Dezember beizubehalten. Ursprünglich war geplant, die freiwilligen Kürzungen schrittweise aufzuheben, um die Produktion bis Dezember um 180.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Diese Pläne wurden nun jedoch um mindestens einen Monat verschoben.
Hintergrund der Entscheidung
Brent-Rohöl ist in den letzten zwölf Monaten um fast 14 Prozent gefallen, teilweise aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Nachfrage aus China. Der Preis schloss am Freitag bei 73 US-Dollar pro Barrel, nachdem er im September kurzzeitig unter 70 US-Dollar gefallen war, dem niedrigsten Stand seit Dezember 2021.
In einer Erklärung der Opec hieß es, dass die acht betroffenen Länder – Saudi-Arabien, Russland, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Kasachstan, Algerien und Oman – zugestimmt hätten, die freiwilligen Produktionsanpassungen zu verlängern. Diese Erklärung bekräftigte auch das Engagement von Irak, Russland und Kasachstan, die zuvor andere Mitglieder, insbesondere Saudi-Arabien, durch Überproduktion frustriert hatten.
Wirtschaftliche und politische Implikationen
Die Verschiebung der Aufhebung der Kürzungen ermöglicht es der Gruppe auch, eine Entscheidung über die Produktionsniveaus für 2025 bis nach der US-Wahl zu verschieben. Die Opec+ Mitglieder werden sich am 1. Dezember in Wien treffen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Die US-Wähler werden am Dienstag zur Wahl gehen. Der republikanische Kandidat Donald Trump hat angekündigt, die Energiepreise innerhalb eines Jahres nach seinem Amtsantritt zu halbieren. Die Ölpreise haben auf die eskalierenden Konflikte im Nahen Osten im vergangenen Jahr reagiert, aber kurzfristige Gewinne wurden durch makroökonomische Faktoren wieder abgeschwächt.
Auswirkungen der geopolitischen Spannungen
Die Preise fielen am vergangenen Montag um mehr als 6 Prozent, nachdem israelische Angriffe auf den Iran keine Öl- und Nuklearanlagen getroffen hatten, was den Markt beruhigte und den Fokus wieder auf die wirtschaftliche Lage Chinas lenkte. Am Freitag stiegen die Preise nur leicht an, nachdem Generalmajor Hossein Salami, Chef der iranischen Revolutionsgarden, eine "unvorstellbare" Antwort auf die Angriffe angekündigt hatte. Am Samstag drohte Ayatollah Ali Khamenei, der oberste Führer der Islamischen Republik, Israel mit einer "vernichtenden Antwort".
Diese Entwicklungen verdeutlichen die komplexen Zusammenhänge zwischen geopolitischen Ereignissen und den globalen Rohstoffmärkten. Die Entscheidungen der Opec+ und die Reaktionen der Märkte werden weiterhin genau beobachtet werden, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.
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