Nordkoreanische Soldaten im Ukrainekrieg: Droht ein Stellvertreterkrieg zwischen Nord- und Südkorea?
Die Nachricht, dass nordkoreanische Soldaten möglicherweise auf Seiten Russlands im Ukrainekrieg kämpfen, sorgt weltweit für Aufsehen und Besorgnis. Südkorea hat bereits mit Vergeltung gedroht, was die Spannungen weiter anheizt. Droht nun eine Eskalation in Europa?
Russischer Vormarsch und nordkoreanische Unterstützung
Russland befindet sich derzeit auf dem Vormarsch an der über 1200 Kilometer langen Donbass-Front im Osten und Süden der Ukraine. Trotz hoher menschlicher Verluste geht das Vorrücken für den Kreml nach fast 1000 Tagen Krieg zu langsam voran. Angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA in zwei Wochen, scheint Wladimir Putin entschlossen, noch mehr Land in der Ukraine zu erobern. Dabei könnte er Unterstützung aus Nordkorea erhalten.
Mutmaßlich 1500 nordkoreanische Infanteriesoldaten sollen in den vergangenen Tagen in den Fernen Osten Russlands verlegt worden sein, um in den kommenden Wochen in die umkämpften Gebiete in der Ukraine geschickt zu werden. Südkoreanische Medien berichten von mehreren Kampfbrigaden mit über 10.000 Soldaten, darunter auch Spezialkräfte, die bald in Osteuropa ankommen sollen.
Fluchtversuche und Deserteure
Aus Seoul heißt es, die russische Pazifikflotte habe die Nordkoreaner nach Wladiwostok gebracht. Von dort sollen die Truppen in russischer Uniform und mit gefälschten Ausweisen im Zug nach Westrussland geschickt werden. Berichten zufolge sollen die ersten nordkoreanischen Soldaten bereits in Osteuropa angekommen sein. Einige von ihnen haben offenbar die Gelegenheit zur Flucht ergriffen. Laut der südkoreanischen Tageszeitung Choson Ilbo haben 18 Nordkoreaner ihre Stellungen nahe der russisch-ukrainischen Grenze unerlaubt verlassen. Russische Streitkräfte sollen derzeit nach den Deserteuren suchen und versuchen, den Vorfall zu vertuschen.
Internationale Reaktionen und Zweifel
Unabhängig bestätigen lassen sich diese Entwicklungen nicht. Der Vertreter Nordkoreas bei den Vereinten Nationen bestritt jedwede Entsendung von Truppen, die aufseiten Russlands kämpfen sollen. „Was die sogenannte militärische Zusammenarbeit mit Russland betrifft, sieht meine Delegation keine Notwendigkeit, sich zu solchen unbegründeten Gerüchten zu äußern, die darauf abzielen, das Image Nordkoreas zu schädigen und die legitimen, freundschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden souveränen Staaten zu untergraben“, so der Vertreter aus Nordkorea.
Südkoreas Reaktion und mögliche Konsequenzen
Seoul reagierte empört und bestellte den russischen Botschafter ein, um den „sofortigen Abzug“ nordkoreanischer Truppen aus Russland zu fordern. In der südkoreanischen Öffentlichkeit wird darüber debattiert, ob das Land als Antwort auf die nordkoreanischen Aktivitäten selbst Militär in die Ukraine entsenden sollte. Berichte in südkoreanischen Medien deuten darauf hin, dass der südkoreanische Geheimdienst NIS es in Erwägung zieht, „auf Nordkorea spezialisiertes Personal“ nach Kiew zu schicken. Diese Beamten könnten festgenommene nordkoreanische Soldaten verhören, für das ukrainische Militär dolmetschen und Kiew mit Geheimdienstinformationen versorgen.
Darüber hinaus prüft das südkoreanische Verteidigungsministerium derzeit, ob Waffenlieferungen an die Ukraine erfolgen sollen. Bislang unterstützte Seoul die Ukraine lediglich mit humanitären Hilfsleistungen.
Fazit
Die möglichen Verwicklungen Nordkoreas im Ukrainekonflikt und die Reaktionen Südkoreas könnten zu einer weiteren Eskalation führen. Die internationale Gemeinschaft sollte wachsam bleiben und besonnen handeln, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern. Die nächsten Wochen könnten entscheidend sein, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA und die damit verbundenen geopolitischen Implikationen.
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