Machtkampf in der SPD: Scholz oder Pistorius als Kanzlerkandidat?
Die SPD steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung, die das Potenzial hat, die Partei tief zu spalten. Nach dem überraschenden Ende der Ampel-Koalition und der anstehenden Neuwahl am 23. Februar brodelt es in der Partei. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wird Olaf Scholz erneut als Kanzlerkandidat ins Rennen geschickt oder macht Verteidigungsminister Boris Pistorius das Rennen?
Dramatischer Absturz des amtierenden Kanzlers
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während sich der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem letzten Platz des INSA-Beliebtheitsrankings wiederfindet, erfreut sich Verteidigungsminister Boris Pistorius seit seinem Amtsantritt im Januar 2023 konstant höchster Beliebtheitswerte. Diese dramatische Diskrepanz befeuert die parteiinterne Debatte um die Kanzlerkandidatur.
Ex-SPD-Chef Gabriel mit scharfer Kritik
Besonders brisant: Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel verschärft mit einer deutlichen Warnung den Ton. Er spricht von wachsendem Widerstand an der Parteibasis gegen ein "Weiter so" unter Scholz. Gabriel prognostiziert der SPD einen dramatischen Absturz unter die 15-Prozent-Marke, sollte die Parteiführung nicht endlich mutig handeln.
Unruhe in Nordrhein-Westfalen
Auch aus dem wichtigen SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen kommen kritische Stimmen. Die Landesgruppenchefs Wiebke Esdar und Dirk Wiese berichten von breiter Unterstützung für Boris Pistorius in ihren Wahlkreisen. Diese Äußerungen sorgten für solche Unruhe in der Partei, dass kurzfristig ein Krisentreffen der NRW-Landesgruppe einberufen wurde.
Pistorius hält sich alle Optionen offen
Der Verteidigungsminister selbst heizt die Spekulationen weiter an. Auf die Frage nach möglichen Kanzlerambitionen antwortete er vielsagend, man solle "nie irgendetwas ausschließen, weil die Welt sich so schnell weiterdreht". Eine Aussage, die in der aktuell aufgeheizten Situation für zusätzliche Spannung sorgt.
Die aktuelle Situation erinnert fatal an frühere Machtkämpfe in der SPD, die der Partei nachhaltig geschadet haben. Die Sozialdemokraten stehen vor der Herausforderung, ihre innerparteilichen Querelen schnell zu lösen, um bei der anstehenden Bundestagswahl nicht völlig abgestraft zu werden.
Ausblick auf die kommenden Wochen
Die Zeit drängt für die SPD. Mit der Bundestagswahl am 23. Februar muss zeitnah eine Entscheidung in der K-Frage fallen. Politische Beobachter rechnen damit, dass die Partei spätestens Anfang Januar Klarheit schaffen muss, um einen effektiven Wahlkampf führen zu können.
Für die deutsche Sozialdemokratie steht dabei nicht weniger als ihre Zukunftsfähigkeit auf dem Spiel. Die Partei muss beweisen, dass sie in der Lage ist, die richtigen Konsequenzen aus dem Scheitern der Ampel-Koalition zu ziehen und sich als ernstzunehmende politische Kraft neu aufzustellen.
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