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11.12.2024
16:38 Uhr

Luftfahrtbranche in der Krise: Deutschland verliert 200 Flugverbindungen

Luftfahrtbranche in der Krise: Deutschland verliert 200 Flugverbindungen

Die deutsche Luftfahrtbranche befindet sich in einer besorgniserregenden Abwärtsspirale. Innerhalb der letzten fünf Jahre sind nicht weniger als 200 Flugverbindungen von, nach und innerhalb Deutschlands weggefallen. Dies würde einer dramatischen Reduzierung von ehemals 1.800 auf nun nur noch 1.600 bediente Strecken entsprechen, wie Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), berichtet.

Dramatischer Rückgang der Flugverbindungen

Besonders alarmierend sei die Situation an wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie Berlin, Köln-Bonn, Düsseldorf und Stuttgart. An diesen Standorten wären zwischen zehn und 20 Direktverbindungen komplett eingestellt worden. Das Flugaufkommen sei von ehemals 1,7 Millionen auf nur noch 1,4 Millionen Flüge gesunken.

Staatliche Abgabenlast als Hauptursache

Als Hauptgrund für diese bedenkliche Entwicklung nennt der BDL-Präsident die erdrückende Last staatlicher Gebühren und Steuern. Die Standortkosten hätten sich seit 2019 verdoppelt, was einen profitablen Flugbetrieb nahezu unmöglich mache. Während europaweit bereits 108 Prozent des Vor-Corona-Niveaus beim Sitzplatzangebot erreicht würden, stagniere Deutschland bei mageren 84 Prozent.

Der hiesige Luftverkehrsstandort koppelt sich damit von der Entwicklung in Europa komplett ab

Düstere Zukunftsaussichten

Die Aussichten für die Zukunft gestalten sich wenig optimistisch. Ab Januar 2024 steigt der Gebührendeckel für Sicherheitskontrollen an Flughäfen von 10 auf 15 Euro pro Fluggast. Zusätzlich drohen weitere Kostensteigerungen durch die Flugsicherung. Die ohnehin geringen Margen von nur 5 bis 10 Euro pro Fluggast lassen kaum Spielraum für weitere Belastungen.

Forderungen an die Politik

Der Verband richtet klare Forderungen an die Bundesregierung:

  • Ersatzlose Abschaffung der Luftverkehrsteuer (aktuell über 2 Milliarden Euro jährlich)
  • Beendigung des nationalen Alleingangs bei der E-Kerosin-Quote
  • Rücknahme der erhöhten Gebühren bei Sicherheitskontrollen

Drohender Arbeitsplatzabbau

Besonders besorgniserregend: Die angespannte Situation könnte auch Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation haben. Die geringe Auslastung der kostenintensiven Infrastruktur zwinge die Flughäfen zu Einsparungen - ein mittelfristiger Stellenabbau erscheine durchaus realistisch.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die verheerenden Auswirkungen einer verfehlten Wirtschaftspolitik, die durch überbordende Regulierung und steuerliche Belastungen den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig schwächt. Während andere europäische Länder bereits wieder Wachstum verzeichnen, droht Deutschland im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen.

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