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18.02.2025
06:45 Uhr

Libertärer Hoffnungsträger Milei stolpert über dubiose Krypto-Werbung

Der argentinische Präsident Javier Milei, der als marktwirtschaftlicher Reformer und Kämpfer gegen das etablierte System angetreten war, steht nach einem peinlichen Krypto-Debakel massiv unter Beschuss. Der selbsternannte "Anarchokapitalist" hatte ausgerechnet eine höchst zweifelhafte Digitalwährung namens $LIBRA beworben, die sich als klassisches Schneeballsystem entpuppte.

Vom Krypto-Messias zum gefallenen Engel

In einer Zeit, in der viele Bürger nach Alternativen zum maroden Finanzsystem suchen, präsentierte sich Milei als vermeintlicher Heilsbringer. Auf der Social-Media-Plattform X pries er die neue Kryptowährung $LIBRA enthusiastisch an. Das Projekt sollte angeblich "durch die Finanzierung kleiner Unternehmen und argentinischer Unternehmer das Wachstum der argentinischen Wirtschaft ankurbeln". Doch was als wirtschaftlicher Befreiungsschlag verkauft wurde, entpuppte sich als gigantischer Betrugsfall.

Dramatischer Kurssturz nach anfänglicher Euphorie

Nach Mileis öffentlicher Empfehlung schoss der Kurs zunächst in astronomische Höhen - nur um wenige Stunden später wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Krypto-Experte Javier Smaldone bezeichnet den Vorfall als klassischen "Rug Pull" - eine in der Szene berüchtigte Betrugsmasche. Die Initiatoren hätten sich dabei einen Gewinn von etwa 107 Millionen Dollar in die Taschen gesteckt.

Halbherzige Distanzierung und politische Konsequenzen

Mileis Reaktion auf den Skandal wirkt wie ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Er behauptet nun, die Details des Projekts nicht gekannt zu haben und ordnete eine Untersuchung durch die Antikorruptionsbehörde OA an. Eine Strategie, die an die typischen Ausflüchte establishment-orientierter Politiker erinnert, gegen die Milei eigentlich anzutreten versprach.

Die Opposition wittert ihre Chance und schlägt erbarmungslos zu. Die frühere Präsidentin Christina Kirchner bezeichnete Milei auf X bereits als "Krypto-Betrüger".

Ein fatales Déjà-vu

Besonders pikant: Wie Senator Martín Lousteau enthüllte, ist dies bereits der zweite Fall, in dem Milei eine später als Betrug entlarvte Kryptowährung bewarb. Ein Umstand, der die Frage aufwirft, ob der selbsternannte Kämpfer gegen das System möglicherweise selbst Teil eines korrupten Netzwerks geworden ist.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich nicht von vermeintlichen Heilsbringern blenden zu lassen - egal ob sie nun von links oder rechts kommen. Während die etablierte Politik versagt und das klassische Finanzsystem kränkelt, sind es oft gerade die lauten Revolutionäre, die sich als Rattenfänger entpuppen.

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