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22.11.2024
14:30 Uhr

Krankenhausreform: Bundesländer stimmen umstrittenem Lauterbach-Plan zu - Kliniksterben vorprogrammiert

Krankenhausreform: Bundesländer stimmen umstrittenem Lauterbach-Plan zu - Kliniksterben vorprogrammiert

Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorangetriebene Krankenhausreform hat nun auch den Bundesrat passiert. Trotz massiver Kritik aus den Ländern und von Fachverbänden wurde das umstrittene Gesetzesvorhaben angenommen, das ab Januar 2025 schrittweise umgesetzt werden soll.

Drastische Einschnitte in der Krankenhauslandschaft zu erwarten

Die Reform sieht weitreichende Veränderungen in der deutschen Krankenhauslandschaft vor. Künftig sollen sich Kliniken stärker spezialisieren. Dies könnte nach Expertenmeinung zu einem regelrechten Kliniksterben führen - besonders in ländlichen Regionen. Schon heute schreiben etwa 30 Prozent der mehr als 1.700 Krankenhäuser rote Zahlen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt, dass bis 2030 sogar ein Viertel aller Kliniken von der Insolvenz bedroht sein könnte.

Finanzierung wirft Fragen auf

Für die Umsetzung der Reform sind über zehn Jahre hinweg Mittel in Höhe von 50 Milliarden Euro vorgesehen. Die Finanzierung soll je zur Hälfte von den Ländern und den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Experten befürchten, dass dies zu steigenden Krankenkassenbeiträgen für die Versicherten führen könnte.

"Die Sorgen der Bürger vor einem Kliniksterben sind mehr als berechtigt. Eine aktuelle Civey-Umfrage zeigt, dass 46,1 Prozent der Befragten besorgt über mögliche Krankenhausschließungen sind."

Kritik an längeren Anfahrtswegen

Besonders problematisch erscheint die geplante Neuregelung der Erreichbarkeit von Kliniken. Während 54,6 Prozent der Bürger eine maximale Anfahrtszeit von 15 Minuten für angemessen halten, sieht die Reform Fahrzeiten von bis zu 40 Minuten vor. Dies könnte besonders für ältere Menschen und Bewohner ländlicher Regionen zu erheblichen Problemen führen.

Kleine Kliniken besonders gefährdet

Eine von der DKG in Auftrag gegebene Studie prognostiziert erhebliche Finanzierungsrisiken für kleinere Krankenhäuser. Zwar soll es eine sogenannte Vorhaltevergütung geben, diese würde jedoch die tatsächlichen Kosten nicht decken. Minister Lauterbach argumentiert, dass Kliniken, die den neuen Anforderungen nicht gerecht werden, ohnehin keine Zukunft hätten.

Fazit: Reform mit weitreichenden Folgen

Die nun beschlossene Krankenhausreform könnte das Gesicht der deutschen Gesundheitsversorgung nachhaltig verändern. Während die Bundesregierung von einer notwendigen Modernisierung spricht, befürchten Kritiker eine dramatische Verschlechterung der medizinischen Versorgung - insbesondere im ländlichen Raum. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Reform tatsächlich zu der von Minister Lauterbach versprochenen Verbesserung der Versorgungsqualität führt oder ob die Befürchtungen der Kritiker berechtigt sind.

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