Katastrophe in Dresden: Teile der Carolabrücke stürzen in die Elbe
In den frühen Morgenstunden des 11. September 2024 ereignete sich in Dresden ein dramatischer Vorfall. Ein Teil der Carolabrücke, eine der bedeutendsten Verkehrsverbindungen der Stadt, stürzte gegen 3 Uhr nachts in die Elbe. Der ohrenbetäubende Knall riss die Anwohner aus dem Schlaf und sorgte für großes Entsetzen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, doch die Gefahr weiterer Einstürze ist akut.
Eine historische Brücke in Trümmern
Die Carolabrücke, die die historische Altstadt Dresdens mit der Neustadt verbindet, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den Jahren der DDR als vierspurige Autobrücke wiederaufgebaut. Der eingestürzte Teil verbindet das alte Fundament mit den Bauteilen aus der DDR-Zeit. Drei Segmente der Brücke liegen nun im Wasser, und die Einsatzkräfte haben den gesamten Bereich weiträumig abgesperrt.
Augenzeugen berichten
Hendrik Pach, ein 42-jähriger Verkäufer und Anwohner, schilderte seine Erlebnisse: „Ich habe eine gewaltige Detonation gehört, die mich aus dem Schlaf gerissen hat. Man hat im Dunkeln nichts gesehen. Dann habe ich die Sirenen gehört.“ Die Schienen der Straßenbahn verbinden die Brücke noch mit den ins Wasser gestürzten Teilen, was die Lage zusätzlich erschwert.
Akute Lebensgefahr
Die Einsatzkräfte vor Ort warnen vor akuter Lebensgefahr. „Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Eine Drohnenstaffel ist im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden. Schon aus der Ferne ist zu sehen, wie das zweite Brückenteil seitens der Neustadt durchhängt und jederzeit in die Elbe stürzen könnte.
Verkehrschaos und Versorgungsprobleme
Der Einsturz hat weitreichende Folgen für die Infrastruktur der Stadt. Zwei große Versorgungsleitungen für die Fernwärme wurden beschädigt, was zu Ausfällen im gesamten Stadtgebiet führt. Der Verkehr um die gesperrte Brücke herum ist stark beeinträchtigt, und Autofahrer müssen auf andere Brücken ausweichen, was zu erheblichen Staus führt. Auch der Schiffsverkehr der Weißen Flotte e.V. ist eingeschränkt.
Geplante Sanierung und politische Fragen
Christian Schmidt, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe, teilte mit, dass das betroffene Brückenteil planmäßig im Jahr 2025 saniert werden sollte. Diese Information wirft Fragen zur Sicherheit und Wartung der Brücke auf. Warum wurde die Einsturzgefahr nicht früher erkannt? Diese und andere Fragen müssen nun dringend geklärt werden.
Die Tragödie von Dresden zeigt einmal mehr, wie wichtig eine solide und vorausschauende Infrastrukturpolitik ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die notwendigen Lehren ziehen und die Sicherheit der Bürger in den Vordergrund stellen.
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