Frankreichs Regierung am Abgrund: Droht Le Pen der entscheidende Schlag gegen Macron?
Die politische Situation in Frankreich spitzt sich dramatisch zu. Premierminister Michel Barnier, erst seit September im Amt, könnte bereits kommende Woche durch ein Misstrauensvotum zu Fall gebracht werden. Der Grund: Ein äußerst umstrittener Sparhaushalt, den die Regierung gegen den Willen des Parlaments durchsetzen möchte.
Dramatische Finanzlage zwingt zu harten Einschnitten
Die finanzielle Situation unseres Nachbarlandes erscheint desaströs. Mit einer Staatsverschuldung von fast 3,3 Billionen Euro - mehr als 112 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - steht Frankreich am finanziellen Abgrund. Die Märkte reagieren bereits: Erstmals werden französische Staatsanleihen mit höheren Renditen gehandelt als griechische.
Le Pen als Königsmacherin
Marine Le Pen und ihre Partei Rassemblement National könnten nun zum Zünglein an der Waage werden. Sie hat der Regierung ein Ultimatum bis Montag gestellt, ihre Forderungen im Haushalt zu berücksichtigen. Andernfalls würde ihre Fraktion einen Misstrauensantrag des linken Bündnisses Nouveau Front populaire unterstützen.
Drastische Sparmaßnahmen geplant
- Kürzung der Staatsausgaben um 40 Milliarden Euro
- Reduzierung von Sozialleistungen um 15 Milliarden Euro
- Zusätzliche Steuern für Großunternehmen
- Steuererhöhungen für Besserverdiener
Macrons System wackelt
Die Situation offenbart die strukturellen Schwächen des französischen Regierungssystems unter Macron. Seine Koalition verfügt in der Nationalversammlung nur über 213 von 577 Sitzen - eine deutliche Minderheit. Der verzweifelte Griff zum Verfassungsartikel 49.3, der eine Verabschiedung des Haushalts ohne parlamentarische Abstimmung ermöglichen würde, zeigt die Hilflosigkeit der Regierung.
"Schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten" seien zu erwarten, sollte seine Regierung scheitern, warnt Premierminister Barnier bereits.
Strategisches Kalkül hinter den Kulissen
Politische Beobachter vermuten, dass Le Pen auf einen noch größeren Coup abzielt: Ein möglicher Rücktritt Macrons könnte den Weg zu vorgezogenen Präsidentschaftswahlen ebnen. Für Le Pen wäre dies möglicherweise die letzte Chance auf das höchste Staatsamt, bevor im März 2025 ein Gerichtsurteil wegen mutmaßlicher Unterschlagung von EU-Mitteln ihre politische Karriere gefährden könnte.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Frankreich in eine noch tiefere politische Krise stürzt. Die Auswirkungen auf die gesamte Europäische Union und deren ohnehin fragile Finanzstabilität wären vermutlich erheblich.
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