FIFA vergibt WM 2034 nach Saudi-Arabien - Menschenrechtsorganisationen üben scharfe Kritik
In einer umstrittenen Entscheidung hat die FIFA die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien vergeben. Die Abstimmung erfolgte im Rahmen eines Online-Kongresses des Weltverbandes, bei dem auch die WM 2030 an mehrere Gastgeberländer vergeben wurde. Da es keine Gegenkandidaten gab, wurde die Entscheidung per Akklamation getroffen.
Fragwürdige Menschenrechtslage wirft Schatten auf Vergabe
Die Entscheidung für Saudi-Arabien als WM-Gastgeber stößt bei Menschenrechtsorganisationen auf heftige Kritik. Human Rights Watch prangert "eklatante Menschenrechtsverletzungen" in dem Königreich an. Die FIFA hingegen stuft die Risiken in Menschenrechtsfragen lediglich als "mittel" ein - eine Einschätzung, die viele Beobachter als verharmlosend bewerten.
Klimatische Herausforderungen werfen Fragen auf
Ähnlich wie bei der umstrittenen WM 2022 in Katar stellt sich die Frage nach dem Austragungszeitpunkt. Die extremen Temperaturen in den traditionellen WM-Monaten Juni und Juli machen eine Verlegung in den Spätherbst wahrscheinlich. Dies würde jedoch massive Eingriffe in den internationalen Spielkalender bedeuten.
DFB stimmt trotz Bedenken zu
"Uns allen ist die Situation der Bürgerrechte und auch der Repressalien in Saudi-Arabien bewusst. Das ist nichts, was wir in irgendeiner Form gutheißen."
Mit diesen Worten rechtfertigte DFB-Präsident Bernd Neuendorf die Zustimmung des deutschen Verbandes. Seine fragwürdige Argumentation: Man könne nur durch Zusammenarbeit Einfluss auf die Situation nehmen - eine Position, die von Kritikern als zu nachgiebig bezeichnet wird.
WM 2030 wird zum interkontinentalen Großereignis
Die Weltmeisterschaft 2030 wird in einem bis dato einzigartigen Format ausgetragen. Spanien, Portugal und Marokko werden die Hauptgastgeber sein, während die Eröffnungsspiele in Argentinien, Paraguay und Uruguay stattfinden sollen. Diese Verteilung über drei Kontinente wird von FIFA-Präsident Infantino als "unglaubliche Botschaft der Einheit" gepriesen.
Kritische Stimmen zur FIFA-Politik
Die Vergabe beider Turniere erinnert an die umstrittene Doppelvergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar. Obwohl die FIFA ursprünglich versprochen hatte, von solchen Verfahren Abstand zu nehmen, scheint der Weltverband unter Infantino seine fragwürdige Vergabepraxis fortzusetzen. Die hastig angesetzten Bewerbungsfristen für 2034 führten dazu, dass potenzielle Mitbewerber wie Australien keine realistische Chance hatten.
Die Entwicklung des Weltfußballs unter der Führung Infantinos zeigt einmal mehr, dass wirtschaftliche Interessen über sportliche und ethische Bedenken gestellt werden. Die Vergabe an Saudi-Arabien reiht sich nahtlos in eine Serie von Entscheidungen ein, die den Fußball zunehmend zu einem Spielball finanzstarker Akteure macht.
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