FBI vermutet Insider als Quelle für US-Geheimdienst-Leak zu Israel
Das FBI und das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten sind in höchster Alarmbereitschaft, um herauszufinden, wie zwei streng geheime Geheimdienstdokumente, die sich auf Israels Vorbereitungen für einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran beziehen, vor wenigen Tagen auf einem Telegram-Kanal mit Bezug zum Nahen Osten veröffentlicht wurden.
Das Weiße Haus hat erklärt, dass Präsident Biden "zutiefst besorgt" über diesen schwerwiegenden Sicherheitsverstoß sei und bestätigt, dass eine intensive Untersuchung im Gange ist, um herauszufinden, wie dies geschehen konnte und wer Zugang zu den Dokumenten hatte. Bislang ist nicht einmal bestätigt, ob die Dokumente durch einen Hack oder durch ein Leck einer Person, die Zugang zu ihnen hatte, öffentlich gemacht wurden.
Dokumente von höchster Geheimhaltungsstufe
Die Dokumente wurden von der US National Geospatial-Intelligence Agency und der National Security Agency erstellt und waren mit "Top Secret" gekennzeichnet und von der Verteilung an die meisten ausländischen Verbündeten, mit Ausnahme der Länder der "Five Eyes", ausgeschlossen.
Das Weiße Haus erklärte am Montag zudem, dass die Beamten derzeit nicht davon ausgehen, dass über die beiden veröffentlichten Dokumente hinaus weitere Dokumente kompromittiert wurden. CNN berichtet unterdessen, dass die Ermittler aktuell glauben, dass die Geheimdienstunterlagen von jemandem innerhalb der US-Geheimdienstgemeinschaft geleakt wurden.
Fokus auf Insider statt Cyber-Einbruch
Das FBI leitet die Untersuchung und arbeitet dabei mit Ermittlern des Pentagons und der Geheimdienstgemeinschaft zusammen, wie US-Beamte, die über die Angelegenheit informiert wurden, sagten. In den letzten Tagen haben die Ermittler daran gearbeitet, die Dokumente zu authentifizieren und festzustellen, wer Zugang zu ihnen gehabt haben könnte. Diese Fokussierung deutet darauf hin, dass das FBI und andere Ermittler derzeit davon ausgehen, dass der Sicherheitsverstoß höchstwahrscheinlich von einem Regierungsinsider und nicht durch einen Cyber-Einbruch verursacht wurde.
Aussagen, die dem FBI zugeschrieben werden, deuten darauf hin, dass die Behörden kurz davor stehen könnten, den Täter zu identifizieren. Während beide Dokumente einer relativ großen Gruppe von US-Geheimdienstanalysten und -beamten zugänglich waren, hat CNN festgestellt, dass eines der Dokumente offenbar aus einem gedruckten Briefing-Buch gescannt wurde.
"Das könnte den Ermittlern einen kritischen Ausgangspunkt bieten: Das Verteidigungsministerium, wie auch andere Bundesbehörden, verfolgt, wann Mitarbeiter geheime Dokumente drucken. Der Kreis der Personen, die diese Seiten gedruckt haben, wäre relativ klein", so CNN.
Parallelen zu früheren Fällen
Ein weiteres Beispiel für einen ähnlichen Fall ist die US-Luftwaffenveteranin und ehemalige NSA-Übersetzerin Reality Winner, die ein einziges geheimes Dokument von ihrem Arbeitscomputer druckte und es anonym an The Intercept schickte. Dieses NSA-Dokument bezog sich auf angebliche russische Einmischung in die US-Wahlen 2016, die einige Phishing-Angriffe und Versuche betraf, Wahlsoftware zu kompromittieren. Die Regierungsermittler konnten sehr schnell feststellen, welcher Drucker verwendet wurde und welcher NSA-Mitarbeiter ihn benutzt hatte.
Während die Ermittlungen weitergehen, bleibt die Frage, wie tief die Sicherheitslücken in den US-Geheimdiensten wirklich sind und welche weiteren Schritte unternommen werden müssen, um solche schwerwiegenden Verstöße in Zukunft zu verhindern.
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