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14.11.2024
14:51 Uhr

EZB warnt: Schattenbanken könnten neue Finanzkrise auslösen

EZB warnt: Schattenbanken könnten neue Finanzkrise auslösen

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlägt Alarm: Der rasant wachsende Schattenbankensektor könnte zur ernsthaften Bedrohung für die Stabilität des europäischen Finanzsystems werden. Während sich die allgemeine Finanzstabilität in Europa zwar verbessert habe, würden die sogenannten NBFIs (Non-Bank Financial Intermediaries) zunehmend Risiken bergen.

Was sind Schattenbanken und warum sind sie gefährlich?

Als Schattenbanken werden Finanzinstitute bezeichnet, die bankähnliche Funktionen ausüben, jedoch nicht den strengen Regulierungen des traditionellen Bankensektors unterliegen. Dazu gehören beispielsweise Hedgefonds, Private-Equity-Firmen und bestimmte Investmentgesellschaften. Diese Institute hätten in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und würden mittlerweile einen substanziellen Teil des Finanzmarktes kontrollieren.

Der unkontrollierte Aufstieg der Schattenbanken könnte sich als Zeitbombe für das europäische Finanzsystem erweisen.

Mangelnde Regulierung als Hauptproblem

Die größte Gefahr geht von der unzureichenden Regulierung dieser Finanzakteure aus. Anders als klassische Banken müssen Schattenbanken deutlich weniger strenge Auflagen erfüllen. Dies betrifft insbesondere:

  • Eigenkapitalanforderungen
  • Risikovorsorge
  • Transparenzpflichten
  • Aufsichtsrechtliche Kontrollen

Versagen der Aufsichtsbehörden

Besonders kritisch erscheint in diesem Zusammenhang das bisherige Versagen der Aufsichtsbehörden. Nach dem Wirecard-Skandal wurde deutlich, dass selbst die deutsche Finanzaufsicht BaFin nicht in der Lage war, massive Betrugsfälle rechtzeitig zu erkennen. Wenn schon die Kontrolle regulärer Finanzinstitute derart mangelhaft ist, wie soll dann der weitgehend unregulierte Schattenbankensektor überwacht werden?

Forderung nach strengerer Regulierung

Die EZB drängt nun auf eine verstärkte Überwachung und Regulierung des Schattenbankensektors. Dabei könnte man sich am Beispiel der Schweiz orientieren, die bereits strengere Maßnahmen zur Stabilisierung ihres Finanzplatzes ergriffen hat. Allerdings zeigt sich die Politik bisher erstaunlich zögerlich - möglicherweise auch aufgrund der starken Lobby der Finanzindustrie.

Experten warnen, dass ohne zeitnahe Regulierung eine neue Finanzkrise drohen könnte, die möglicherweise noch verheerender ausfallen würde als die Krise von 2008. Der Steuerzahler würde dann erneut die Zeche für das Versagen der Politik zahlen müssen.

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