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26.10.2024
05:09 Uhr

EZB plant stärkere Zinssenkungen: Experten warnen vor wirtschaftlichen Folgen

EZB plant stärkere Zinssenkungen: Experten warnen vor wirtschaftlichen Folgen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich bekanntgegeben, dass sie die Zinsen stärker senken wird als ursprünglich geplant. Am 17. Oktober senkte die EZB den Einlagensatz bereits das dritte Mal seit Juni, von 4,0 % auf 3,25 %. Doch nun wird diskutiert, ob weitere kräftige Zinssenkungen notwendig sind, um die lahmende Konjunktur in der Eurozone zu stützen.

Expertenprognosen: Fünf statt drei Zinssenkungen

Ökonomen der Commerzbank haben aufgrund des schwachen Einkaufsmanagerindex ihre Wachstumsprognose für das Winterhalbjahr gesenkt. Sie erwarten nun nicht nur drei, sondern fünf weitere Zinssenkungen der EZB. Der Einlagensatz könnte somit bis Mitte 2025 auf 2,0 % sinken. Diese drastischen Maßnahmen sollen die schwache Konjunktur in der Eurozone beleben.

Wirtschaftliche Lage im Euroraum

Die Commerzbanker haben ihre Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im Winterhalbjahr gesenkt. Für die Quartale danach erwarten sie eine moderate Belebung der Konjunktur mit Zuwachsraten leicht über dem Trendwachstum. Die schwächere Ausgangsbasis führt jedoch dazu, dass die Wachstumsprognose für 2025 von 1,1 % auf 0,9 % gesenkt wurde. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Deutschland, wo nur noch ein Wachstum von 0,2 % erwartet wird.

Inflationsproblem weiterhin ungelöst

Dr. Jörg Krämer von der Commerzbank betont, dass das Inflationsproblem noch nicht gelöst sei. Strukturelle Gründe wie De-Globalisierung, De-Karbonisierung und demographische Veränderungen könnten das gesamtwirtschaftliche Angebot langsamer wachsen lassen. Der EZB-Rat, der von geldpolitischen Tauben dominiert wird, dürfte darauf nicht mit einer ausreichenden Straffung der Geldpolitik reagieren, was zu einer Inflation oberhalb des EZB-Ziels von 2 % führen könnte.

EZB mit mehr Zinssenkungen

EZB-Präsidentin Christine Lagarde nannte auf der Pressekonferenz vergangene Woche die gefallenen konjunkturellen Frühindikatoren als wichtiges Argument für die erneuten Zinssenkungen. Dr. Jörg Krämer prognostiziert, dass die EZB ihr erhöhtes Zinssenkungstempo auch nach der Jahreswende beibehalten wird. Zinssenkungen im Januar und April sind wahrscheinlich, auch ohne neue Prognosen für Konjunktur und Inflation. Die Commerzbank erwartet, dass der Einlagensatz bis Mitte 2025 auf 2,0 % sinken wird. Danach könnte die EZB ihren Zinssenkungsprozess beenden, da sich die Frühindikatoren erholen und der Preisauftrieb wieder anzieht.

Diese Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB und die wirtschaftliche Zukunft der Eurozone. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sollten Anleger verstärkt auf sichere Anlageklassen wie Edelmetalle setzen, um ihr Vermögen zu schützen.

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