Euro fällt auf Zwei-Monats-Tief: Zinssenkungen und wirtschaftliche Unsicherheit belasten
Der Euro ist auf ein Zwei-Monats-Tief gefallen, da Investoren Zinssenkungen einpreisen und die Unsicherheit rund um die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen wächst. Die Einheitswährung hat in diesem Monat mehr als 2 % gegenüber dem US-Dollar verloren und notiert derzeit bei rund 1,09 USD, was den schlechtesten Monat seit September letzten Jahres markiert.
Schwache Wirtschaftsdaten aus der Eurozone
Der Rückgang des Euro wird durch schwächere Wirtschaftsdaten aus der Eurozone angetrieben, was die Erwartungen erhöht hat, dass die Europäische Zentralbank (EZB) aggressiver bei der Senkung der Zinssätze vorgehen wird. George Saravelos, globaler Leiter der FX-Forschung bei der Deutschen Bank, erklärte, dass die schwachen Daten aus der Eurozone die Erwartungen verstärkt haben, dass die EZB die Zinssätze schneller senken wird.
Gleichzeitig haben stärkere Daten aus den USA die Wetten erhöht, dass die Federal Reserve ihre Politik langsamer lockern wird als zuvor erwartet, was die relative Attraktivität von Dollar-Anlagen gesteigert hat.
Prognosen und mögliche Auswirkungen
Saravelos fügte hinzu, dass ein möglicher Handelskrieg nach den US-Wahlen im nächsten Monat den Euro näher an die Parität mit dem Dollar bringen könnte. Swap-Märkte implizieren, dass Investoren hoch zuversichtlich sind, dass die EZB diese Woche eine Viertelpunkt-Senkung auf 3,25 % und eine weitere Viertelpunkt-Senkung bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember vornehmen wird, nachdem ein Rückgang der Inflation in den letzten Wochen die Erwartungen erhöht hat, dass sie schneller handeln wird.
Jane Foley, Leiterin der FX-Strategie bei Rabobank, sagte, dass die Einheitswährung in diesem Jahr trotz der Herausforderungen für große europäische Volkswirtschaften "bemerkenswert widerstandsfähig" gewesen sei. Allerdings könnte eine Abnahme der Inflation im Dienstleistungssektor der Eurozone, die derzeit bei etwa 4 % liegt, die EZB davon abhalten, die Zinssätze schneller zu senken.
Politische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen
Einige Investoren glauben, dass eine zweite Amtszeit von Donald Trump stark für den Dollar sein wird, unabhängig von seinen Aufrufen, ihn zu schwächen, aufgrund seines Versprechens umfassender Zölle auf Importe. Nicola Mai, Ökonom bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft Pimco, sagte, dass eine Trump-Regierung einen anderen protektionistischen Ansatz verfolgen könnte, der "wahrscheinlich stark für den Dollar" wäre.
Händler wiesen auf die Bedeutung einer Verschiebung der US-Zinserwartungen für den Rückgang des Euro hin und sagten, dass Entwicklungen in den USA entscheidend sein werden. Athanasios Vamvakidis, globaler Leiter der G10-FX-Strategie bei der Bank of America, glaubt, dass der Dollar weiter schwächeln könnte, wenn die Fed die Zinssätze senkt, aber "wie viel wirklich davon abhängt, wie weich die US-Wirtschaftslandung sein wird".
Markterwartungen und mögliche Rallye
Andere sagten, dass die Markterwartungen von EZB-Zinssenkungen die Grundlage für eine Rallye im Euro legen könnten, wenn die politischen Entscheidungsträger am Donnerstag signalisieren, dass sie die Politik nicht so stark lockern werden wie erwartet.
Insgesamt bleibt die Lage angespannt und die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden entscheidend für die weitere Richtung des Euro sein. Anleger sollten wachsam bleiben und die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen genau beobachten.
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