Deutschlands WM-Bewerbung im Schatten Brasiliens – Ein Weckruf für den DFB
Die jüngste Bewertung der FIFA hinsichtlich der Bewerbungen für die Ausrichtung der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2027 hat in Deutschland für ernüchternde Erkenntnisse gesorgt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der sich gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden um das Turnier bemüht, muss sich hinter Brasilien einreihen. Mit nur 3,7 von 5 Punkten liegt die Kandidatur des Trios hinter dem südamerikanischen Land, das mit 4,0 Punkten die Nase vorn hat.
Rechtliche Risiken trüben deutsche WM-Hoffnungen
Der Evaluierungsbericht der FIFA, der nun für Diskussionen sorgt, beleuchtet verschiedene Bereiche wie Stadienqualität, Unterkünfte, Marketing, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und rechtliche Fragen. Trotz der Erfüllung aller Mindestvorgaben, die für eine erfolgreiche Ausrichtung der WM nötig sind, offenbart der Bericht rechtliche Risiken in der Bewerbung des deutsch-belgisch-niederländischen Trios. Die Regierungen der drei Länder haben die rechtliche Durchsetzbarkeit der eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumente nicht vollständig garantiert, was die FIFA vor potenzielle "erhebliche operative und finanzielle Probleme" stellt.
Brasiliens Stadien überzeugen – Deutschland punktet bei Nachhaltigkeit
Während die FIFA Brasiliens Stadien leicht besser bewertet, konnte Deutschland zusammen mit seinen Partnern vor allem bei den kurzen Wegen und der Nachhaltigkeit punkten. Doch reicht dies aus, um die FIFA-Mitgliedsverbände zu überzeugen? Die Entscheidung fällt am 17. Mai in Bangkok beim FIFA-Kongress durch Abstimmung der 211 Mitgliedsverbände, die nicht an die Ergebnisse des Berichts gebunden sind.
Ein Weckruf für den DFB
Die aktuelle Lage sollte für den DFB ein Weckruf sein. Es ist an der Zeit, dass der Verband seine Anstrengungen intensiviert und die notwendigen Garantien liefert, um die FIFA von der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit Deutschlands als Gastgeberland zu überzeugen. Die letzte Frauen-WM auf deutschem Boden fand 2011 statt und war ein voller Erfolg. Es wäre ein herber Rückschlag für den Frauenfußball in Deutschland, wenn das Land die Chance verpasst, erneut als Gastgeber auf der Weltbühne zu glänzen.
Die Bedeutung traditioneller Werte und starker Strukturen
Die Herausforderung für den DFB liegt nicht nur in der Erfüllung bürokratischer Anforderungen, sondern auch darin, die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft zu betonen, wo traditionelle Werte und starke Strukturen eine zentrale Rolle spielen. Der Fußball, insbesondere der Frauenfußball, ist ein Instrument, das nicht nur zur Vereinigung der Nation beiträgt, sondern auch die Werte der Disziplin, des Teamgeists und der Fairness fördert.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der DFB die notwendigen Schritte unternimmt, um die FIFA und die internationale Gemeinschaft davon zu überzeugen, dass Deutschland nicht nur ein würdiger, sondern auch ein herausragender Gastgeber für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2027 sein wird. Es steht mehr auf dem Spiel als nur eine Fußballveranstaltung; es geht um die Präsentation Deutschlands als eine Nation, die ihre Versprechen hält und ihre Gäste mit offenen Armen empfängt.
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