Deutschland und Großbritannien: Militärische Zusammenarbeit für eine sichere Zukunft
Der Krieg gegen die Ukraine hat Deutschland und Großbritannien dazu veranlasst, ihre militärische Zusammenarbeit zu intensivieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Kollege John Healey haben in Berlin eine "Joint Defence Declaration" unterzeichnet, die eine engere Kooperation beider Länder in Verteidigungsfragen vorsieht.
Neue Ära der deutsch-britischen Verteidigungspolitik
Nach dem Brexit und dem Regierungswechsel in London wollen Deutschland und Großbritannien ihre Verteidigungsbeziehungen auf ein neues Fundament stellen. Verteidigungsminister Pistorius betonte, dass eine engere Zusammenarbeit notwendig sei, um die europäische Sicherheit zu gewährleisten und die Rüstungsindustrie zu stärken. "Wir wollen und wir müssen noch enger zusammenarbeiten", sagte Pistorius. "Wir wollen unsere Beziehung auf ein neues Fundament stellen."
Unterstützung der Ukraine und Stärkung der NATO
Ein zentrales Ziel der neuen Vereinbarung ist die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russischen Streitkräfte. Pistorius erklärte, dass der Krieg in der Ukraine gezeigt habe, wie wichtig eine starke europäische Verteidigung sei. "Das ist eine der Lehren, die wir ziehen müssen aus dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt", fügte der SPD-Politiker hinzu. Der europäische Pfeiler innerhalb der NATO solle gestärkt werden.
Britische Perspektiven und Ziele
Healey nannte die Erklärung einen wesentlichen Schritt hin zu einer tieferen Verteidigungszusammenarbeit und betonte die bereits bestehende Kooperation. "Wir kämpfen zusammen, wir trainieren zusammen, und wir trinken Bier zusammen." Sein Ministerium erklärte, beide Länder würden auch bei der Bewältigung von Sicherheitsherausforderungen, etwa im Cyber-Bereich, zusammenarbeiten.
Die neue britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist geplant, um die militärische Stärke zu erhöhen. Ein Regierungssprecher erklärte, dass das britische Militär in drei Jahren kriegsbereit sein müsse.
Gemeinsame Projekte und zukünftige Herausforderungen
Bei dem Treffen kündigte Healey an, dass Großbritannien dem Projekt zur gemeinsamen Entwicklung, Beschaffung und Produktion von weitreichenden Präzisionswaffen beitreten wird. Damit sollen europäische Fähigkeitslücken geschlossen und die anteiligen Kosten für alle beteiligten Länder gesenkt werden. Bislang sind Deutschland, Frankreich, Italien und Polen an diesem Projekt beteiligt.
Der Anstoß für die gemeinsame Erklärung ging laut Pistorius von Healey aus, der in der neuen Labour-Regierung erst seit wenigen Wochen im Amt ist. Healeys Berlin-Besuch ist Teil einer zweitägigen Reise, die ihn auch nach Frankreich, Polen und Estland führt. "Diese Besuche vermitteln die klare Botschaft, dass die europäische Sicherheit für diese Regierung oberste Priorität in der Außen- und Verteidigungspolitik hat", sagte der Minister.
Fazit: Ein starkes Signal für Europa
Die neue deutsch-britische Militärkooperation sendet ein starkes Signal an Europa und die Welt. Angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen ist es unerlässlich, dass europäische Staaten enger zusammenarbeiten, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Deutschland und Großbritannien setzen mit dieser Erklärung ein klares Zeichen für eine gemeinsame und sichere Zukunft.
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