Deutlicher Anstieg unerlaubter Einreisen nach Deutschland durch Schleuser
Die Schleusungskriminalität hat im Jahr 2023 einen alarmierenden Höhepunkt erreicht. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) ist die Zahl der irregulären Grenzübertritte im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gestiegen. Diese besorgniserregende Entwicklung zeigt deutlich, dass Deutschland das Hauptziel vieler Schleuser und ihrer Kunden geworden ist.
Erhebliche Zunahme unerlaubter Grenzübertritte
Bereits im Vorfeld hatte die Europäische Grenzschutzagentur Frontex von einem Anstieg der unerlaubten Einreisen in den EU- und Schengen-Raum um 16 Prozent im Jahr 2023 berichtet. Das BKA bestätigte diese Entwicklung und meldete, dass im vergangenen Jahr 226.224 Personen wegen Verdachts der unerlaubten Einreise oder des unerlaubten Aufenthalts ermittelt wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 33,4 Prozent gegenüber 2022.
Organisierte Schleuserbanden auf dem Vormarsch
Das BKA geht davon aus, dass viele der unerlaubten Einreisen ohne die Unterstützung von Schleusern kaum möglich gewesen wären. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme organisierter Schleuserbanden. Die Zahl dieser kriminellen Gruppierungen stieg von 49 im Jahr 2022 auf 58 im Jahr 2023. Diese Banden operieren zunehmend professionell und nutzen moderne Kommunikationsmittel wie Messengerdienste und soziale Medien, um ihre Dienste zu vermarkten und Schleusungen zu organisieren.
Herkunftsländer und Hauptfluchtrouten
Die meisten unerlaubt Eingereisten kamen im Jahr 2023 aus Syrien, gefolgt von der Türkei und Afghanistan. Interessanterweise stammen viele der Schleuser ebenfalls aus diesen Ländern und nutzen ihr eigenes Know-how, um andere Menschen zu schleusen. Die Fluchtrouten haben sich im Laufe des Jahres verändert. Während die Bedeutung der Westbalkanroute und der Ostroute abnahm, versuchten mehr Migranten über das zentrale Mittelmeer nach Italien oder das östliche Mittelmeer nach Griechenland zu gelangen.
Gefahren der Behältnisschleusungen
Ein besonders gefährlicher Trend, der im Lagebild des BKA hervorgehoben wird, ist die Zunahme sogenannter Behältnisschleusungen. Bei dieser Methode werden Migranten in Kleintransportern oder anderen Fahrzeugen versteckt, was erhebliche Risiken für ihre Gesundheit und ihr Leben birgt. Sauerstoffmangel, Dehydrierung und Unterkühlung sind nur einige der Gefahren, denen die geschleusten Personen ausgesetzt sind.
Erfolge bei Grenzkontrollen
Trotz der alarmierenden Zahlen konnte das BKA auch Erfolge vermelden. Die vorübergehend wiedereingeführten Grenzkontrollen nach der Einreise aus Polen, Tschechien und der Schweiz haben zu einem deutlichen Rückgang der Feststellungszahlen geführt. Auch Serbien hat den Kontroll- und Verfolgungsdruck auf Schleuser erheblich verstärkt, was sich positiv auf die Bekämpfung der Schleusungskriminalität ausgewirkt hat.
Diese Entwicklungen zeigen, dass eine konsequente und verstärkte Kontrolle der Grenzen sowie eine effektive Verfolgung von Schleusern notwendig sind, um die Schleusungskriminalität einzudämmen. Es bleibt zu hoffen, dass die deutschen Sicherheitsbehörden weiterhin erfolgreich gegen diese kriminellen Netzwerke vorgehen werden.
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