Correctiv und Funk: Neue Kooperation sorgt für Kontroversen
Das öffentlich-rechtliche Format Funk hat am Montag ein neues TikTok-Format namens „Türkei100“ angekündigt. Produziert wird dieses von der umstrittenen Organisation Correctiv, die nun auch von Rundfunkgeldern finanziert wird. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Neutralität und Unabhängigkeit der Berichterstattung auf.
Ein Blick auf das neue Format
„Türkei100“ widmet sich der über hundertjährigen Geschichte der Türkei. Die Sendung bietet Kurzvideos, die auf Deutsch synchronisiert und mit türkischen Untertiteln versehen werden. Diese behandeln verschiedene Episoden aus der türkischen Geschichte, von der Entstehung berühmter Fotos des Staatsgründers Kemal Atatürk bis hin zu den Ursprüngen wichtiger kultureller Institutionen wie der türkischen Schauspielschule.
Jedoch werden ernste historische Themen selten behandelt. Ein Beispiel ist ein Video über das Pogrom von Istanbul 1955, in dem über die Verfolgung von Griechen, Armeniern und Juden berichtet wird. Der armenische Genozid, ein bedeutendes und kontroverses Thema der türkischen Geschichte, wird hingegen nicht thematisiert.
Correctiv: Ein umstrittenes Medienhaus
Correctiv ist bekannt für seine investigativen Recherchen und wurde bundesweit durch Berichte über ein vermeintliches „Geheimtreffen“ rechter Akteure in Potsdam bekannt. Teile dieser Berichterstattung wurden später als Falschbehauptungen entlarvt. Correctiv wird regelmäßig durch staatliche Subventionen und linke Stiftungen wie die Mercator-Stiftung und die European Climate Foundation unterstützt. Nun folgt die Finanzierung durch Rundfunkgebühren, was die Verflechtungen zwischen Correctiv und öffentlichen Institutionen weiter vertieft.
Politische Implikationen und Kritik
Die Entscheidung, Correctiv mit der Produktion von „Türkei100“ zu betrauen, hat politische Sprengkraft. Kritiker werfen Funk und Correctiv vor, einseitige Berichterstattung zu fördern und politische Agenden zu verfolgen. Die Tatsache, dass Correctiv nun auch von Rundfunkgebühren finanziert wird, verstärkt diese Bedenken.
Für die Entstehung des Formats wird auch der oppositionelle Journalist Can Dündar herangezogen, der 2015 in der Türkei wegen vermeintlicher Spionage festgenommen wurde und 2016 nach Deutschland floh. Dündar ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der türkischen Regierung, was dem Format zusätzliche Brisanz verleiht.
Fazit
Die Zusammenarbeit zwischen Funk und Correctiv bei der Produktion von „Türkei100“ ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Verflechtung von Medien und politischen Interessen in Deutschland. Die Finanzierung durch Rundfunkgebühren wirft Fragen zur Unabhängigkeit und Neutralität der Berichterstattung auf. Es bleibt abzuwarten, wie die Zuschauer auf dieses neue Format reagieren werden und ob es den Anspruch auf objektive Berichterstattung erfüllen kann.