Commerzbank und Partner ziehen Konsequenzen aus Betrugsfall
Die Commerzbank und ihre Partner haben sich entschlossen, Konsequenzen aus einem Betrugsfall zu ziehen, der einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hat. Über 100 Kunden der Bank wurden Opfer des Betrugs, der auf Girokarten mit Maestro-Funktion von MasterCard zurückzuführen ist, die vom Bank-Verlag betreut wurden.
Forensische Untersuchung und Entschädigung der Betroffenen
Der Bank-Verlag plant laut einem Bericht des „Handelsblatt“ eine umfassende forensische Untersuchung des Betrugsfalls. Diese Untersuchung wird einige Wochen in Anspruch nehmen und bis dahin will man sich nicht weiter zu den Geschehnissen äußern. Die Commerzbank hat die betroffenen Kunden bereits entschädigt und kündigte ihrerseits Konsequenzen aus dem Vorfall an.
Fehlerhaftes Software-Update als Ursache des Betrugs
IT-Vorstand Jörg Oliveri del Castillo-Schulz bezeichnete den Vorfall als klassischen Betrugsfall und führte das Gelingen der Angreifer auf ein fehlerhaftes Software-Update zurück. Ohne ins Detail zu gehen, machte er den Dienstleister für bestimmte Fehler verantwortlich, die letztlich zu dem Vorfall geführt hätten. Als Konsequenz denkt die Commerzbank über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit externen Dienstleistern nach.
Die Notwendigkeit von Vertrauen und Zuverlässigkeit
Del Castillo-Schulz betonte, dass die Sicherheit der Kunden nicht bei der eigenen Bank ende. Über die gesamte Lieferkette hinweg soll in Zukunft für Vertrauen und Zuverlässigkeit gesorgt werden. Die jüngsten Ereignisse sollen dazu haarklein aufgearbeitet werden, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Kritiker nutzen den Vorfall, um auf den eher unvorteilhaften Zustand der IT der Commerzbank hinzuweisen.
Die Bedeutung des Vertrauens der Kundschaft
Mehr noch als andere Unternehmen stehen und fallen Banken mit dem Vertrauen der Kundschaft. Der jüngste Vorfall war noch kein Massenphänomen und die meisten Commerzbank-Kunden werden davon wenig bis gar nichts mitbekommen haben. Doch schon allein die Schlagzeilen hinterlassen keinen guten Eindruck und führen nicht dazu, dass das Frankfurter Geldhaus im Ansehen steigt. Die Commerzbank sollte daher sehr daran gelegen sein, ähnliche Fälle in der Zukunft so gut wie nur irgend möglich zu unterbinden.
Die Auswirkungen auf die Commerzbank-Aktie
An der Börse spielten die Betrügereien eher eine untergeordnete Rolle. Eine Schlappe musste die Commerzbank-Aktie aber kürzlich dennoch hinnehmen. Die Krisentochter mBank unterlag vor einem EU-Gericht. Das Gericht legte fest, dass polnische Kreditnehmer nicht vor Gericht erklären müssen, mit ungültigen Verträgen nicht einverstanden zu sein. Die Commerzbank-Aktie reagierte mit Kurverlusten in Höhe von 4,14 Prozent. Der Kurs ließ bis auf runde elf Euro nach. Unter Analysten gilt die Commerzbank zwar schon seit Längerem als dezent unterbewertet. Die Anteilseigner bleiben aber dennoch vorsichtig.
Die Commerzbank zeigt sich einsichtig und ambitioniert, bestehende Lücken in der Sicherheit der Kunden schnellstmöglich zu schließen. Dieser Vorfall sollte als Weckruf dienen, um die Notwendigkeit von strengeren Sicherheitsmaßnahmen und einer besseren Überwachung der IT-Infrastruktur zu erkennen.
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