Chinesische Autohersteller fordern 25 % Zölle auf europäische Autos
Der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und China erreicht eine neue Eskalationsstufe. Nachdem die EU-Kommission letzte Woche angekündigt hatte, ab Juli hohe Zusatzzölle auf Autos aus China einzuführen, reagiert China nun mit Gegenmaßnahmen. Chinesische Autohersteller drängen Peking, eine Steuer von 25 % auf in der EU hergestellte Autos mit großen Motoren zu erheben.
Hintergrund der Eskalation
Die EU-Kommission hatte bekannt gegeben, dass sie nach einer Untersuchung die Zölle auf in China hergestellte Elektroautos um bis zu 48 % erhöhen möchte. Besonders betroffen ist der staatliche Automobilhersteller SAIC Motor. Diese Maßnahme soll laut der EU-Kommission dazu dienen, gleiche Wettbewerbsbedingungen wiederherzustellen. Fast ein Fünftel der im Jahr 2023 in der EU verkauften Elektroautos wurde in China hergestellt, und dieser Anteil soll laut der Lobbygruppe Transport & Environment in diesem Jahr auf 25 % steigen.
Reaktion aus China
In einem Treffen hinter verschlossenen Türen mit dem Pekinger Handelsministerium, an dem vier chinesische und sechs europäische Automobilhersteller sowie Industrie- und Forschungseinrichtungen teilnahmen, haben chinesische Autohersteller die „strengsten Maßnahmen“ gefordert. Ein chinesischer Handelsvertreter warf der EU vor, die Untersuchung als Vorwand zu nutzen, um Geschäftsgeheimnisse chinesischer EV-Hersteller zu stehlen.
Vergeltungsmaßnahmen
Die Idee, dass Peking Vergeltung üben könnte, indem es die temporäre Importsteuer auf Fahrzeuge mit Motoren von mehr als 2,5 Litern Hubraum erhöht, wurde erstmals in einem Artikel der staatlichen Global Times im Mai im Vorfeld der EU-Untersuchung geäußert. Nun scheint diese Drohung Realität zu werden. Die chinesischen Autohersteller fordern eine Steuer von 25 % auf in der EU hergestellte Autos.
Auswirkungen auf die Automobilindustrie
Einige Hersteller von Elektrofahrzeugen wie BYD könnten die EU-Zölle jedoch auffangen. BYD wurde mit zusätzlichen Zöllen von 17,4 % belegt, dem niedrigsten Satz der drei von der Kommission untersuchten chinesischen Hersteller und niedriger als der Branchendurchschnitt von 21 %.
Kritische Betrachtung
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die fragilen Handelsbeziehungen zwischen der EU und China. Die politischen Entscheidungen der EU-Kommission könnten langfristig negative Auswirkungen auf die europäische Automobilindustrie haben. Es stellt sich die Frage, ob die Maßnahmen der EU wirklich dem Ziel dienen, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, oder ob sie vielmehr den Handelskonflikt weiter anheizen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Handelskonflikt weiterentwickelt und welche Auswirkungen er auf die globale Wirtschaft haben wird. Eines ist jedoch sicher: Die Spannungen zwischen der EU und China werden nicht so schnell abklingen.
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