Brandenburgs Hoffnungsträger in der Krise: Batterieprojekte vor dem Scheitern
Die Zukunft der Elektromobilität in Brandenburg steht auf dem Spiel. Trotz aller Hoffnungen und vollmundiger Versprechen droht gleich mehreren ambitionierten Batterieprojekten das Aus. Eine Entwicklung, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Wellen schlägt.
Leere Hallen statt neuer Jobs
Der einstige Optimismus des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD), der im September 2022 dem chinesischen Batteriehersteller SVOLT in Lauchhammer den roten Teppich ausrollte, scheint verflogen. Tausend neue Arbeitsplätze sollten in den ehemaligen Vestas-Windanlagenwerken entstehen. Doch der erhoffte Baubeginn im Jahr 2023 bleibt aus; die Hallen stehen unverändert leer. Der notwendige Bauantrag wurde bis dato nicht eingereicht, was Bürgermeister Mirko Buhr mit der Langwierigkeit von Verhandlungen und Genehmigungsverfahren begründet.
Das Warten auf Fördergelder
Die Situation in Guben, nahe der Grenze zu Polen, ist noch prekärer. Hier plant das Unternehmen RockTech den Aufbau einer Lithium-Fabrik für jährlich 500.000 Autobatterien. Trotz vorhandener Flächen, Genehmigungen und eines Kooperationsvertrags mit dem Energie-Riesen LEAG, hängt das Projekt am seidenen Faden des Bundeshaushalts. Die benötigten 200 Millionen Euro Fördergeld, die für Europas größten Lithium-Konverter vorgesehen waren, bleiben aus. Die finanziellen Engpässe des Wirtschaftsministeriums unter Führung von Robert Habeck (Die Grünen) nach dem Haushaltsurteil sind offensichtlich.
Schwarze Wolken über Schwarzheide
Und auch das dritte große Batterieprojekt des Landes, die Zellfabrik der Porsche-Tochter Cellforce, steht vor dem Aus. Die verlockenden Fördergelder in den USA, die dreimal so hoch sind wie in Deutschland, haben die Entscheidung zugunsten eines Batteriewerks jenseits des Atlantiks beeinflusst. Ein herber Schlag für Woidke, der sich gerne mit dem höchsten Wirtschaftswachstum aller Bundesländer brüstet – ein Erfolg, der maßgeblich auf den Start des Tesla-Werks in Grünheide zurückzuführen ist.
Ein Lichtblick inmitten der Düsternis
Es gibt allerdings auch einen Hoffnungsschimmer: Die Europäische Union hat die Förderung von Wasserstoff-Pipelines in Brandenburg mit 140 Millionen Euro genehmigt. Diese Investition ist essenziell für den Aufbau eines sauberen Energie- und Industrienetzes. Doch das drohende Scheitern der Batterieprojekte bleibt ein düsteres Kapitel in der Wirtschaftspolitik des Landes, zu dem sich Wirtschaftsminister Jörg Steinbach bislang nicht geäußert hat.
Fazit: Wirtschaftliche Tragödie und politisches Versagen
Die aktuelle Krise der Batterieprojekte in Brandenburg ist nicht nur eine wirtschaftliche Tragödie, sondern auch ein Zeichen politischen Versagens. Die grünen Träume der Elektromobilität drohen an der Realität deutscher Bürokratie und unzureichender Förderpolitik zu zerbrechen. Es ist ein Weckruf für die Landesregierung, die dringend handeln muss, um die Versprechen von Wachstum und Fortschritt wahr werden zu lassen und nicht Gefahr zu laufen, dass die Zukunft der Elektromobilität an anderen Orten geschrieben wird.