Arbeitsmarkt in der Krise: Ifo-Chef Fuest mahnt zu entschlossenem Handeln
Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist besorgniserregend, und der Präsident des Ifo Instituts, Clemens Fuest, hat in einem kürzlich geführten Interview deutlich gemacht, dass sich für viele Bürgerinnen und Bürger die Arbeit kaum noch lohnt. Diese alarmierenden Worte spiegeln eine tiefe Malaise in der deutschen Wirtschaft wider, die durch eine Vielzahl von Belastungen geprägt ist.
Deutschlands Probleme sind lösbar, aber...
Fuest, ein renommierter Ökonom und Leiter des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts, sieht die Probleme Deutschlands als lösbar an, fordert jedoch entschlossenes Handeln von der Bundesregierung. Die Konjunkturbarometer des Ifo Instituts zeichnen ein düsteres Bild, und die Stimmung in der Wirtschaft ist so schlecht wie auf dem Höhepunkt der Coronakrise.
Teure Energiepreise und hohe Zinsen
Die Wirtschaft leidet unter einer ganzen Reihe von Belastungen: Teure Energiepreise, hohe Zinsen und eine weltweit nicht gut laufende Industrie sind nur einige der Faktoren, die den Pessimismus der Unternehmen befeuern. Doch nicht nur externe Faktoren sind ausschlaggebend, auch hausgemachte Probleme wie die zunehmende Bürokratie und eine hohe Steuerbelastung tragen dazu bei.
Massive Verunsicherung über den Kurs der Politik
Besonders beunruhigend ist die massive Verunsicherung über den Kurs der Politik, die laut Fuest derzeit so hoch ist wie in Großbritannien im Jahr des Brexit. Deutschland ist damit international ein Ausreißer. Diese Verunsicherung führt dazu, dass Unternehmen große Investitionen zurückstellen oder ins Ausland verlagern.
Die Ampelregierung in der Kritik
Die Verunsicherung der Wirtschaft muss sich die Ampelregierung zuschreiben lassen. Fuest kritisiert, dass derzeit in der Bundesregierung keine Einigkeit über die richtige wirtschaftspolitische Strategie für das Land herrscht. Ein Zustand, der in früheren Koalitionen zwar auch vorhanden war, aber unter besseren Rahmenbedingungen für die Wirtschaft weniger ins Gewicht fiel.
Notwendigkeit von Reformen am Arbeitsmarkt
Ein zentraler Punkt, an dem die Politik ansetzen müsste, ist der Arbeitsmarkt. Fuest stellt fest, dass es sich für viele Menschen nicht lohnt zu arbeiten, was zu einem starken Trend zur Teilzeitarbeit führt. Dies hat negative Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, da weniger Güter und Dienstleistungen produziert werden. Es bedarf stärkerer Anreize, von Teilzeit in Vollzeit zu wechseln.
Die Herausforderung Bürgergeld
Das Bürgergeld ist ein weiteres Beispiel, bei dem sich Mehrarbeit kaum lohnt, da steigende Zuschüsse wie Wohngeld oder der Kinderzuschlag wegfallen. Die Politik müsste die verschiedenen Transferleistungen auf den Prüfstand stellen und dafür sorgen, dass von dem Einkommen aus der Mehrarbeit ein größerer Anteil behalten werden kann.
Ein Appell an die Verantwortlichen
Die Bundesregierung müsste sich mit der Union zusammensetzen und über Kürzungen im Kernhaushalt und den Anteil neuer Schulden verhandeln. Es gilt, die Schuldenbremse beizubehalten, Prioritäten zu setzen und gleichzeitig den Staat nicht von der Verantwortung für wirtschaftlich sinnvolle Verschuldung zu entbinden.
Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen und der Möglichkeit eines Wahlsiegs von Donald Trump, betont Fuest, dass Europa nicht von Wahlen in einem anderen Land abhängig sein sollte. Die Frage nach einer eigenständigen Verteidigungsfähigkeit Europas wird damit umso drängender.
Deutschland steht vor großen Herausforderungen, doch die Worte von Clemens Fuest lassen keinen Zweifel: Es ist Zeit für entschlossenes Handeln, um die Stagnation zu überwinden und die deutsche Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
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