Alarmierender Trend: Benzinverbrauch in Deutschland wächst weiter
Während die deutsche Politik sich auf die Fahnen schreibt, den Umweltschutz voranzutreiben und eine Verkehrswende zu schaffen, zeichnet sich auf den Straßen ein anderes Bild ab: Der Benzinverbrauch in Deutschland ist zum dritten Mal in Folge angestiegen. Dies offenbart ein tiefgreifendes Problem in der Mobilitätspolitik der Bundesregierung und wirft Fragen nach der Effektivität der bisherigen Maßnahmen auf.
Die neuesten Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sind ein deutliches Signal, dass die Verkehrswende noch lange nicht in Sicht ist. Im vergangenen Jahr wurden 17,3 Millionen Tonnen Ottokraftstoff in Deutschland verbraucht, ein Anstieg von 416.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Besonders besorgniserregend ist der Vergleich zum Jahr 2020, dem Jahr, in dem die Pandemie den Verkehr zeitweise zum Erliegen brachte: Hier ist ein Anstieg um fast 1,1 Millionen Tonnen zu verzeichnen.
Während die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen auf 1,4 Millionen Pkw angestiegen ist, scheint dies kaum einen dämpfenden Effekt auf den Gesamtverbrauch von Benzin zu haben. Es wirkt fast so, als würde die Politik mit einem Fuß auf dem Gaspedal und dem anderen auf der Bremse stehen – eine Haltung, die zu keiner klaren Richtung führt.
Das Umweltbundesamt führt den Anstieg des Benzinverbrauchs vor allem auf eine gestiegene Fahrleistung zurück. Doch ist dies wirklich eine Entschuldigung oder vielmehr ein Zeichen dafür, dass die Verkehrspolitik der Bundesregierung nicht greift?
Beim Münchner Ifo-Institut werden verschiedene Faktoren für die Entwicklung diskutiert, darunter ein gestiegenes Verkehrsaufkommen und ein Ausweicheffekt von Diesel auf Benzin. Dies könnte eine Folge von Fahrverboten und dem gesunkenen finanziellen Vorteil von Dieselfahrzeugen sein. Auch wird die Zunahme schwererer Pkw mit Benzinmotor als möglicher Grund genannt.
Zudem hat sich der ADAC zu Wort gemeldet und erklärt die Entwicklung mit der steigenden Zahl von zugelassenen Autos mit Benzinmotor, zu denen auch ein Großteil der Hybrid-Fahrzeuge zählt. Es ist ein Paradoxon, dass gerade Neuwagen, die oft als umweltfreundlicher beworben werden, zu einem höheren Spritverbrauch führen.
Interessanterweise hat sich auch ein Trend bei den Benzinverkäufen gezeigt: Super E10, das einige Cent günstiger ist und bis zu 10 Prozent Biosprit enthalten kann, machte 2023 erstmals mehr als ein Viertel der Verkäufe aus. Doch kann dies wirklich als Erfolg gewertet werden, wenn der Gesamtverbrauch an Benzin weiter steigt?
Die Politik der Ampelregierung muss sich fragen lassen, wie es sein kann, dass trotz aller Bemühungen um eine Verringerung des CO2-Ausstoßes und Förderung alternativer Antriebe der Benzinverbrauch weiter ansteigt. Es ist an der Zeit, dass die Regierung ihre Strategie überdenkt und Maßnahmen ergreift, die nicht nur auf dem Papier stehen, sondern tatsächliche Veränderungen auf den Straßen bewirken.
Die Zahlen des BAFA sind ein Weckruf, den es ernst zu nehmen gilt. Die Frage ist, ob die Bundesregierung bereit ist, ihre verkehrspolitischen Weichenstellungen kritisch zu hinterfragen und konsequent für eine echte Verkehrswende einzustehen, oder ob weiterhin halbherzige Kompromisse die Oberhand gewinnen.
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