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21.06.2024
05:51 Uhr

Alarmierende Entwicklung: Ausfall-Versicherungen französischer Staatsanleihen explodieren um 60 Prozent

Alarmierende Entwicklung: Ausfall-Versicherungen französischer Staatsanleihen explodieren um 60 Prozent

Inmitten der politischen Turbulenzen in Frankreich haben sich die Versicherungsprämien gegen einen Kreditausfall dramatisch erhöht. Die sogenannten "Credit Default Swaps" (CDS) für französische Staatsanleihen sind um ganze 60 Prozent gestiegen und haben damit den höchsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht.

Politische Krise als Auslöser

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich das Parlament aufgelöst, nachdem er bei den Europawahlen eine herbe Niederlage einstecken musste. Diese Entscheidung führte zu einer erheblichen Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Franzosen sind nun aufgerufen, am 30. Juni und am 07. Juli eine neue Nationalversammlung zu wählen.

Steigende Versicherungsprämien

Die Versicherungsprämien für einen Zahlungsausfall des französischen Staates, gemessen in Basispunkten, kletterten von 24 auf über 38 Basispunkte – ein Anstieg von fast 58 Prozent. Dies zeigt deutlich, wie stark die Unsicherheit an den Märkten ist. CDS sind Finanzderivate, die Gläubiger gegen mögliche Kreditausfälle absichern. In diesem Fall geht es um die Absicherung gegen einen Ausfall des französischen Staates.

Gründe für den Anstieg

Zum einen können Investoren durch erhöhte Nachfrage nach diesen Derivaten die Kurse in die Höhe treiben. Bereits einige Tage vor der Europawahl konnte man solche Entwicklungen feststellen, da die Unsicherheit an den Märkten vor der Wahl besonders groß war. Mit Marine Le Pen als Spitzenkandidatin der Opposition wurde ein de facto Machtwechsel in Frankreich als immer wahrscheinlicher eingestuft – und damit auch mögliche Ausfallrisiken bei den Staatsfinanzen.

Zum anderen können fundamentale Werte wie die Höhe der Staatsschulden die Kurse beeinflussen. Mit über 110 Prozent der jährlichen Wirtschaftskraft hat Frankreich die drittgrößte Staatsschuldenquote im Euroraum. Im weltweiten Vergleich liegt Frankreich auf Platz 11. Dazu kommt, dass seit über zwei Jahren das Wirtschaftswachstum bei nahezu 0 Prozent liegt. Auch die Arbeitslosenquote steigt seit dem vierten Quartal 2022 wieder an und beträgt aktuell 7,5 Prozent.

Spreads auf Rekordniveau

Ein weiterer Indikator für die finanzielle Unsicherheit sind die sogenannten "Spreads" zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen. Diese zeigen auf, wie hoch das Risiko eines französischen Zahlungsausfalls im Vergleich zu einem Zahlungsausfall des deutschen Staates ist. Aktuelle Daten zeigen, dass sich diese Abweichungen auf einem Rekordniveau befinden: Mit über 74 Basispunkten haben die Spreads den höchsten Wert seit Frühjahr 2017 erreicht – oder besser gesagt: seit den letzten französischen Präsidentschaftswahlen von 2017, als Emmanuel Macron zum ersten Mal ins Amt gewählt wurde und seine Gegnerin Marine Le Pen hieß.

Die aktuelle Situation in Frankreich zeigt einmal mehr, wie fragil die politische und wirtschaftliche Stabilität in Europa sein kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage nach den Neuwahlen entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte haben wird.

„Die Deutschen werden wieder helfen. Wir haben es ja, obwohl wir selber hochverschuldet sind und mit den höchsten Steuern belastet sind. Wir retten die ganze Welt und ruinieren aber das eigene Land. Tolle Politiker haben wir.“ - Kommentar eines Lesers

Es ist offensichtlich, dass die politische und wirtschaftliche Lage in Frankreich auch in Deutschland aufmerksam verfolgt wird. Die Entwicklungen in unserem Nachbarland könnten weitreichende Konsequenzen für die gesamte Eurozone haben.

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