100 Millionen Euro verschwunden: Volksbank Düsseldorf Neuss in der Kritik
Der Fall der verschwundenen 100 Millionen Euro bei der Volksbank Düsseldorf Neuss sorgt weiterhin für Aufsehen und Unverständnis. Der renommierte Bankrechtsexperte Guido Lenné bezeichnet den Vorgang als „unglaublich“ und fordert personelle Konsequenzen bei der Bank. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt nun wegen Betrugs und Urkundenfälschung.
Internationaler Finanzbetrug: Die Spur des Geldes
Die Volksbank Düsseldorf Neuss steht im Mittelpunkt eines internationalen Finanzskandals. Eine frühere leitende Angestellte der französischen Modekette Kiabi hatte 100 Millionen Euro auf ein Konto bei der deutschen Genossenschaftsbank eingezahlt. Von dort aus wurde das Geld auf ein Konto in der Türkei überwiesen und anschließend weiterverteilt. Diese Summen sind nun nicht mehr auffindbar.
Kiabi fordert die Rückzahlung des Geldes und die Volksbank hat bereits 30 Millionen Euro Rückstellungen gebildet. Zudem hat sie eine Garantie über 70 Millionen Euro vom Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken erhalten. Sollte die Volksbank die komplette Summe zurückzahlen müssen, könnte dies gravierende Folgen haben. Laut den Vorschriften des Eigenkapital-Regelwerks Basel III würde die Bank dann zu wenig Gesamtkapital aufweisen, was ein bankenaufsichtsrechtliches Verfahren nach sich ziehen könnte.
Experten fordern Konsequenzen
Bankrechtsexperte Guido Lenné kritisiert das Verhalten der Volksbank scharf. „In solchen Fällen müssen bei einer Bank alle roten Warnlichter angehen“, so Lenné. Besonders bei der Annahme von solch hohen Geldbeträgen seien gesonderte Prüfpflichten erforderlich. Er betont, dass die Bank das Konto vorsorglich hätte sperren können, wenn ein Geldwäscheverdacht nicht auszuschließen gewesen sei. Lenné fordert daher personelle Konsequenzen bei der Volksbank.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung eingeleitet. Oberstaatsanwalt Hauke Lorenzen bestätigte, dass es sich um einen besonders schweren Fall handelt. Wer die Anzeige gestellt hat und gegen wen ermittelt wird, wollte Lorenzen nicht preisgeben. Die Volksbank Düsseldorf Neuss hatte jedoch bereits vor einigen Tagen erklärt, in Düsseldorf Strafanzeige erstattet zu haben.
Bankenaufsicht und Geldwäscheverdacht
Die Volksbank Düsseldorf Neuss erklärte, dass nicht jeder Geldtransfer die Geldwäschethematik tangiere. Überweisungen von einem Konto auf ein anderes Konto desselben Unternehmens seien weniger stark prüfpflichtig. Dies gelte auch, wenn das Zielkonto außerhalb der EU liege. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die Bank alle notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um den Verdacht auf Geldwäsche auszuschließen.
Der Fall zeigt einmal mehr die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und größerer Sorgfalt im Bankensektor. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die Affäre für die Volksbank Düsseldorf Neuss und den deutschen Bankensektor insgesamt haben wird.
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