So sieht’s aus: Reallöhne runter, Beamtenbesoldung rauf
Noch nie rutschten die Löhne der Deutschen so stark und lange anhaltend ab
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Mit Deutschland geht es weiter bergab. Die Horror-Meldungen reißen nicht ab. Weiterhin Inflation auf Höchstniveau, drohende Blackouts und Flüchtlingszahlen, die die Gemeinden nicht mehr bewältigen können – all das wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus. Schon fürs kommende Jahr rechnen viele Beobachter mit einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Und jetzt auch noch das! Das Statistische Bundesamt stellte gerade fest, dass der Wert der ausgezahlten Löhne das vierte Quartal in Folge geschrumpft ist. Im dritten Quartal dieses Jahres um weitere 5,7 Prozent.
Zwar stiegen die Löhne in diesem Zeitraum theoretisch um 2,3 Prozent an, doch davon blieb wegen der hohen Inflation nichts hängen. Die Rechnung ist denkbar einfach: 2,3 Prozent höhere Gehälter abzüglich 8,4 Prozent Inflation macht für Quartal drei ein dickes Minus von 5,7 Prozent. Insgesamt sei das der stärkste und langanhaltendste Reallohnrückgang seit Beginn der Messungen 2008, so die Statistiker. Wieder ist ein trauriger Rekord gebrochen.
Für das letzte Quartal rechnet die Bundesbank mit einem erneuten Anstieg der Inflationsrate. Damit dürften die Reallöhne dann das fünfte Quartal in Folge fallen.
Ebbe im Portemonnaie: Deutsche wollen weniger kaufen
Und ein Ende des Negativtrends ist nicht in Sicht. Denn schon sinkt der Konsum der Deutschen spürbar. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab: 69 Prozent der Befragten kauften nur noch, was sie wirklich benötigten. Spontankäufe, berichteten darüber hinaus mehrere Onlinehändler übereinstimmend, würden deutlich zurückgehen.
Doch die richtig schwierigen Zeiten für den Handel kommen erst noch. Laut der Bitkom-Umfrage wollen fast die Hälfte der Deutschen generell weniger kaufen. Als Grund werden immer die gestiegenen Energiepreise und andere Lebenshaltungskosten genannt. Eine Abwärtsspirale zeichnet sich ab.
Denn 95,1 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler wollen die Preise in nächster Zeit weiter erhöhen, fand das Ifo-Institut in seinem Inflationsbarometer für November heraus. Im Oktober hatten sich nur 75,4 Prozent der Händler Preissteigerungen vorgenommen. Und wieder hätten die Deutschen weniger im Portemonnaie.
Besoldung geht rauf: Beamte profitieren indirekt vom Bürgergeld
Umso befremdlicher muten da die satten Besoldungserhöhungen an, die jetzt rund 1,7 Millionen Beamten aus Bund und Ländern ins Haus stehen. Die ersten Bundesländer haben die Gehälter bereits angehoben. Rund 10.000 Euro könnten danach rückwirkend fällig werden. Begründung: gestiegene Wohnkosten. Die haben aber auch alle anderen Deutschen. Aber sie gehen weitestgehend leer aus.
Und schon winkt den Beamten der nächste Bonus. Schuld daran ist das bald kommende Bürgergeld. Weil damit die Höhe der sogenannten Grundsicherung ansteigt, müssen auch die Beamtenlöhne raufgehen. So hat es das Bundesverfassungsgericht 2020 entschieden. Konkret urteilten die Höchstrichter damals: Die Beamtenbesoldung muss 15 Prozent über der Grundsicherung liegen.
Weil die Ampel beim Bürgergeld sehr hoch rangegangen ist, dürfen nun die Beamten in den niedrigeren Besoldungsgruppen auf ein saftiges Plus auf dem monatlichen Gehaltsscheck hoffen. Denn der Lohnabstand von 15 Prozent muss eingehalten werden.
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