Gasmangel und Super-Kälte: Dieser Winter wird besonders hart!
Das ist eine schlechte Nachricht für all diejenigen, die sich derzeit im Kampf gegen die Erderwärmung an deutschem Kulturgut festkleben oder Rollfelder von Flughäfen besetzen: Es wird ein langer, harter und sehr kalter Winter. Nichts da mit Erderwärmung. Aber auch für den Rest Deutschlands bringt diese Vorhersage einige Herausforderungen mit sich. Kalte Temperaturen bedeuten immer mehr Heizen. Doch das wird in diesem Winter entweder ziemlich teuer oder sogar verboten. Ein Ausblick auf frostige Wochen daheim und im Portemonnaie.
Völlig unangebracht erscheinen die eigenen Lobeshymnen auf den neuen Gas-Deal mit Katar. Die Lieferung steht erst 2026 an – im nun anstehenden Winter passiert gar nichts.
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Energiekrise: Schnee-Rekord-Winter und viel zu wenig Gas
Die Schneedecke in den nördlichen Gefilden unserer Erde breitete sich in den vergangenen Wochen auffallend stark aus. Immer größere Flächen sind derzeit weiß. 41 Millionen Quadratmeter Eis und Schnee sind es ganz genau, wie die Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und des Rutgers Global Snow Lab melden. Die größte Ausbreitung seit Beginn der Aufzeichnungen 1967. Russland, Nordeuropa, Kanada und Alaska werden schon bald weitestgehend mit Schnee bedeckt sein.
Was jetzt droht: Kältetote, Heizverbote und Blackouts
Daraus schließen die Forscher, dass der kommende Winter eher kalt und schneereich werden wird. Zur Kälte trägt der Schnee auch indirekt bei. Denn er reflektiert einen Großteil der einfallenden Sonnenstrahlen gleich wieder zurück ins All, erklärt der Wetterdienst „Severe Weather Europe“. Die Folge könnten viele Kältetote sein.
Aber auch für die europäischen Gasspeicher ist ein langer Winter eine echte Nagelprobe. Völlig unangebracht erscheinen in diesem Zusammenhang die Lobeshymnen auf den neuen Gas-Deal mit Katar. Erstens liefert das Emirat erst ab 2026, im anstehenden Winter passiert gar nichts, und zweitens ersetzt die vereinbarte Menge gerade mal 6 Prozent der 46 Milliarden Kubikmeter Gas, die Deutschland im vergangenen Jahr aus Russland bekam.
Und da Gas in Deutschland nicht nur verheizt, sondern in großem Umfang zur Stromproduktion genutzt wird, drohen schon in diesem Winter die ersten Blackouts. Selbst der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt das öffentlich zu. Statt die Missstände zu bekämpfen, befasst sich die Bundesregierung lieber mit kreativen Wortschöpfungen, um die Bevölkerung zu beruhigen. Man spricht nun beschönigend von möglichen „Rollenden Blackouts“, für die man nacheinander verschiedenen Regionen den Saft abdreht, um den Totalzusammenbruch des deutschen Stromnetzes zu verhindern.
Kein Spielraum: Stromexporte sind Augenwischerei
Dabei stellt sich die Frage, weshalb uns überhaupt Strom fehlt, wo Deutschland doch angeblich Stromexportland ist. Da könnte man doch den Strom lieber für sich behalten. Das geht leider nicht, denn auch die Jubelnachricht vom großzügigen Stromexportland ist eine Mogelpackung, wie die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld auf der Seite von Boris Reitschuster schreibt.
Denn Deutschland pumpt nur an den (wenigen) Tagen Strom in die Netze der Nachbarländer, an denen der aus erneuerbaren Energien gewonnene Strom nicht gespeichert werden kann. An sonnen- und windarmen Tagen wird der Strom dann sehr viel teurer wieder zurückgekauft. Und auch die regelmäßigen Stromlieferungen an Frankreich könnten, so Lengsfeld, nicht als Export bezeichnet werden. Schließlich komme das Gas für diesen Strom aus Frankreich. Deutschland helfe hier lediglich während der Modernisierung der veralteten französischen Atomkraftwerke als Stromproduzent aus.
Völlig unbeeindruckt von den aktuellen Entwicklungen und Mahnungen aus der Politik verbrauchen die Deutschen so viel Gas wie schon lange nicht mehr. 28 Prozent mehr waren es in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche, sagt die Bundesnetzagentur. Und hier schließt sich der Kreis. Denn als Grund nennt die Behörde die kalten Temperaturen und warnt vor einer nationalen Gasmangellage. Nur wenn private Haushalte und Industrie jetzt 20 Prozent des Gasverbrauchs einsparten und im Januar die Flüssiggasspeicher geöffnet würden, sei eine solche Notsituation noch zu verhindern.
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