Börsencrash 2024 voraus? Die Warnzeichen
Gefahrenquellen, die das Potenzial haben, einen gewaltigen Börsencrash dieses Jahr auszulösen, lauern in verschiedensten Ecken. Gleichzeitig erreichen die Aktien und Indizes noch nie da gewesene Höhen an den Börsen. Die Gemengelage ist vielschichtig. Ein Rundumblick.
Geopolitische Brandherde
Zunächst zur Geopolitik. Die Brisanz im Ukraine-Krieg nimmt im besorgniserregenden Maße zu. Der Einsatz von NATO-Truppen ist ins Gespräch gekommen. Gleichzeitig eskaliert die Lage im Nahen Osten weiter. Die Stellungen der Huthi im Jemen werden angegriffen und die Kämpfe der libanesischen Hisbollah-Miliz mit Israel weiten sich aus.
Weitere schwelende Krisenherde könnten im Laufe des Jahres noch vermehrt in den Fokus der Weltpolitik rücken. Mitunter im Balkan, in Nordkorea oder der Taiwan-Konflikt, wobei fortschreitende Eskalationen in diesen Gebieten für immer verfänglicher werdende Situationen sorgen würden. Die negativen Folgen dürften nicht nur mit einem Kurseinbruch an der Börse oder Verlusten an den Aktienmärkten verbunden sein, sondern mit einer gravierenden Gefahr eines weltumgreifenden Krieges.
Zombies und andere Gefahren
Zur Wirtschaft: Wovor in den Alternativen Medien und auch besonders hier bei Kettner schon seit langer Zeit gewarnt wird, kommt mittlerweile auch an die Oberfläche des Mainstreams. Nämlich, dass die Bankbilanzen vor allem mit drei Faktoren belastet sind.
Doch richten wir ein genaueres Augenmerk auf die Immobilienkrise in den USA.
Börsencrashs im 21. Jahrhundert – Krisen damals, Krise heute
Die Gewerbeimmobilien belasteten die Bilanzen von Banken. Das sagte der Chef der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde José Manuel Campa. Gewerbeimmobilien zählten zu den größten Risiken für den Bankensektor. Die Geldhäuser müssten sich auf eine “mehrjährige Krise” einstellen. Besonders gravierend sei die Lage in den USA.
Die negativen Entwicklungen am US-Immobilienmarkt wecken bei den Marktbeobachtern oft Erinnerungen an die Finanzkrise ab 2007. Inwiefern lässt sich die Situation von damals mit der aktuellen vergleichen? Nur bedingt; abgesehen davon, dass Gold sehr nachgefragt war – und durch die Krise angetrieben erstmals die 1.000-US-Dollar-Marke überschritt.
Ratgeber: Mit Gold sicher durch den Crash
Die größte Gemeinsamkeit liegt bei den gefährlich hohen Falschbewertungen in den Bankbilanzen. Damals verursacht durch Eigenheimkredite von Privatpersonen, deren Bonität niedrig war, aber als erstklassig eingestuft wurde. Die wurden dann in Zertifikate verpackt und in die ganze Welt verstreut – und mit ihnen auch die toxischen Kredite, die dann massenhaft ausfielen.
Die aktuelle US-Krise formiert sich vor allem im Gewerbebereich. Der durch Corona verstärkte Trend zum Home Office und zum Online-Handel haben zu einem Nachfragerückgang geführt. In einer Studie des US-Forschungsinstituts “National Bureau of Economic Research” vom Dezember 2023 wird geschätzt, dass 14 Prozent der Gewerbeimmobilienkredite – und 44 Prozent für Büroimmobilien – “unter Wasser stehen”. Der Immobilienwert bei den Büroimmobilien sei dabei niedriger als die verbleibende ausstehende Darlehenshöhe.
Ein weiterer ausschlaggebender Punkt für die Krise sind die hohen Zinsen. Darunter leidet die Investitionstätigkeit in der Branche und sie sorgen für eine Teuerung bei den zu bedienenden Zinsschulden. Die steigenden Zinsen seit Corona haben im Kern die Bankenkrise in den USA vergangenes Jahr ausgelöst. Aber im Vergleich zu 2007 waren diesmal nicht faule Immobilienkredite, sondern Anleihen verantwortlich, die mit ansteigenden Zinsen an Wert verlieren.
Die Silicon Valley Bank, die mittlerweile insolvent gegangen ist, war das erste Opfer in der Bankenkrise 2023. Sie bekam Liquiditätsschwierigkeiten und musste Anleihen verkaufen. Die haben jedoch an Wert verloren und die Bank konnte ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen, weil ihr Verkauf nicht genug Geld einbrachte.
Ein Zwischenfazit im Vergleich mit der Finanzkrise 2008: Es sind diesmal in erster Linie Gewerbeimmobilien und nicht private, die Risiken bergen. Zusätzlich belastende Risikofaktoren bilden wie erwähnt Anleihen und Zombie-Unternehmen.
Ein entscheidender Faktor in der Wirtschaft ist die Marktpsychologie. Vor der Krise 2008 herrschte eine gute Börsenstimmung. Diese war nicht so ausgeprägt wie in den Jahren 1929, vor dem Einsetzen der Großen Depression, oder die Champagnerlaune, die 2001 während der DotCom-Blase vorherrschte. Auch wenn wir zurzeit immer wieder neue Rekorde bei den Börsenindizes sehen, ist eine “wahre” Aktieneuphorie wie zu solchen Zeiten nicht gegeben. Der Dauerkrisenmodus seit Corona könnte durch eine aufgestaute Anspannung seitdem womöglich dazu führen, dass die Intensität einer Panik an den Märkten umso stärker ausfällt.
Apropos Anleihen… Börsencrash durch Staatsanleihen?
Die Krise in Großbritannien im Herbst 2022 scheint wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Die Steuerpläne der Regierung kamen in den Finanzmärkten nicht gut an, weshalb die Kurse britischer Staatsanleihen tief fielen. Einigen Pensionsfonds des Landes drohte die Pleite. Um die Renten der Bürger zu retten, musste die britische Zentralbank intervenieren. “Wie die Bank of England einen Lehman-Moment verhinderte”, titelte damals die WirtschaftsWoche.
Das Vertrauen in die britische Finanzpolitik schwand rasant. Während dieser aufgewühlten Ereignisse gab auch der Britische Pfund nach. In Großbritannien war das natürlich ein heiß diskutiertes Thema, weil die Rentner durch einen Zusammenbruch des Anleihemarktes stark betroffen gewesen wären. Auch die angelsächsischen Medien haben – zumindest über mehrere aufeinander folgende Tage – darüber berichtet. Nur in Deutschland kam es eher sporadisch im Wirtschafts-Mainstream vor, weshalb die Brisanz eines bevorstehenden Kollapses nur wenigen wirklich bewusst war. Ein Krisenindikator in diesen chaotischen Tagen Ende September, Anfang Oktober im Vereinigten Königreich war der Goldpreis.
In dem Chart unten ist zu sehen, dass der Kurs vom Gold beim Einsetzen der Krise steil angestiegen ist. Erst nachdem die Zentralbank eingegriffen und den Kollaps abgewendet hatte, ist er wieder zurückgegangen.
Im Euro-Raum könnte in Bezug auf Staatsanleihen auch Ungemach drohen. In dem “Globalen Schuldenreport 2024” des OECD heißt es, dass Staaten so hoch verschuldet seien wie noch nie. Genannt werden u.a. Spanien, Italien und Frankreich. Die beiden letztgenannten Länder standen in den letzten Monaten besonders im Fokus. Italien, das in den letzten zwei Jahren hohe Defizite einfuhr, verschließe die Augen vor einem Desaster, titelte Reuters. Frankreichs Verschuldung übersprang letztes Jahr als einziges Land der Euro-Zone die Marke von drei Billionen Euro. Diese Thematik könnte auch noch eine böse Überraschung für die Börsenmärkte bereithalten.
Ratgeber: Prepare for Weltsystemcrash
Zinsen 2024 – ein besonders heikler Drahtseilakt
Die Leitzinsen in den USA und im Euro-Raum hatten eine zehnjährige Phase äußerst niedriger Zinsen hinter sich, bevor sie Anfang letzten Jahres geradezu einen Senkrechtstart hingelegt haben. Nun sind sie so hoch wie seit 23 Jahren nicht mehr.
Das übliche Ausbalancieren des Leitzinses seitens der Zentralbanken zwischen Inflationseindämmung mit ansteigenden Zinsen und Wirtschafsstimulation durch fallende Zinsen ist in diesem Gesamtumfeld eine besondere Gratwanderung. Die Zentralbanken halten noch rigoros an hohen Zinssätzen fest. Das birgt das Risiko, dass die weltweit ohnehin angestiegenen Insolvenzzahlen weiter zunehmen. Und das Senken der Zinsen facht wieder die Inflation an, die in den USA und im Euro-Raum 2022 offiziell teils um die neun Prozent lag. Eine neue Inflationswelle könnte dadurch ausgelöst werden.
Ein Dilemma der Zentralbanken, das in beiden Fällen die Stabilität der Märkte gefährden und unter Umständen das Entstehen eines Börsencrashs entfesseln kann.
Handeln da Eingeweihte?
Der Börsenkrach von 1929 gilt als der Inbegriff für einen Crash; nicht nur beim Dow, sondern auch im historischen Kontext der Börse. Die gigantische Blase an dem amerikanischen Aktienmarkt platzte im September und bis zum Juli 1932 verzeichnete der Dow Jones einen Kurseinbruch um 79 Prozent. Die Regierung behauptete, dass angeblich das Horten von Gold während der Krise, diese verschlimmern würde. Um dem Wertverfall des Dollar entgegenzuwirken, wurde ein Verbot von Gold und Silber auferlegt – so wie in der Weimarer Republik zehn Jahre zuvor.
Als eine nachvollziehbare Lehre aus dem Crash unterzeichnete Präsident Roosevelt 1934 den “Security Exchange Act”. Damit war das Verbot des Insiderhandels entstanden. Im Jahr 2012 wurde das “Stock Act” (Stop Trading on Congressional Knowledge Act) genannte Gesetz geschaffen. Es besagt, dass US-Politiker verpflichtet sind, die Geschäfte mit Aktien öffentlich zu machen. Es war zu beobachten, dass viele Politiker ihre Aktienpakete in großem Stil verkauft haben. Rechnen sie etwa nicht mehr mit weiter steigenden Aktienkursen?
“Was wissen sie, was wir nicht wissen?” Das könnte man sich hinsichtlich dieser Politiker fragen. Doch der Satz ist ein Teil des Titels eines Bild-Artikels, der Mitte März veröffentlicht wurde. Davor steht noch “Milliardäre stoßen Aktien ab”. Er greift auf, dass mitunter Jeff Bezos von Amazon oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in großem Umfang eigene Aktien abgestoßen haben. Vielleicht ist es nicht nur ein gewöhnlicher Börsenkrach, den sie auf dem Schirm haben? Eventuell der ganz große bevorstehende Crash unserer Zeit, der in ihren elitären Kreisen ein hervortretendes Thema ist?
Lesen Sie im verlinkten Artikel fünf Gründe, warum die Finanzkrise sicher kommt!
Besonders auffällig ist, dass diese immensen Verkäufe in der Zeit vor dem Auslaufen des Bank Term Funding Program (BTFP) stattfanden. Dieses Programm wurde nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im März 2023 und darauf folgender Banken ins Leben gerufen. Die amerikanische Zentralbank FED erlaubte den Banken, Kredite mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr aufzunehmen. Der “Trick” dabei: Die dürftig bewerteten Anleihen durften als Pfand hinterlegt werden und zwar zum Ausgabewert. So mussten die Banken sie nicht mit Verlust verkaufen und es war genügend Geld vorhanden, damit die Kunden ihr Geld abheben konnten.
Auf unserem YouTube-Kanal haben wir schon die letzten Monate auf diesen Termin hingewiesen, dass es gravierende Folgen mit sich ziehen wird, wenn das Programm ausgelaufen lassen würde. Und so kam es dann tatsächlich.
FED-Chef Jerome Powell hat noch am 8. März gesagt, dass es Bankenpleiten geben werde, die durch Verluste bei Gewerbeimmobilien verursacht würden. Und was ist mit den Zombies, den Schrottanleihen und den Hochzinsen, Mister Powell? Ein Sammelsurium vieler kritischer Elemente; um nicht zu sagen ein explosives Gemisch.
Die Meinung des Wirtschaftsexperten und unseres Kolumnisten Ernst Wolff zu der Gemengelage ist eindeutig: Powell handelt vorsätzlich! Und wenn es brenzlig an den Märkten wird, verkaufen die Insider – und damit das Eliten-Netzwerk? – bekanntlich zuerst.
Börsencrash nun voraus? Das Fazit
Hat Jerome Powell mit seinen Entscheidungen den Beginn einer beispiellosen Wirtschaftskrise besiegelt? Einer, die wie die Große Depression von 1929 in die Geschichtsbücher eingehen wird? Es kriselt in allen Bereichen, an allen Ecken und Enden. Dass – leider… – die realistische Möglichkeit besteht, dass ein Börsencrash in diesem Jahr bevorsteht und eine Mega-Krise potenziell auslösen kann, ist nicht von der Hand zu weisen. Sich darauf vorzubereiten, ist keine durch haltlose Panik verursachte Kurzschlusshandlung. Ganz im Gegenteil: Es ist mehr als gebotene Voraussicht!
Mehr zum Thema Börsencrash in unseren Videos
Auf dem YouTube-Kanal Kettner Edelmetalle finden Sie weitere spannende Videos zu Gold und Silber, aber auch Wirtschaft und Politik. In folgendem Video geht Dominik Kettner auf den Zinsentscheid der FED ein und beantwortet die Frage, warum das Kartenhaus zusammenbrechen könnte.