Kupferpreis – Preisentwicklung und Hintergrundwissen
Gold, Silber, Platin und Kupfer werden von Edelmetall-Experten und Anlegern fast immer in einem Atemzug genannt. Kupfer gehört dabei zu den Halbedelmetallen und überzeugt gleich auf mehreren Ebenen. Seine hervorragenden robusten Materialeigenschaften, sein Vorkommen und die vielseitige Einsetzbarkeit machen Kupfer zu einem wahren Mehrzweckelement. Dank Recycling lässt sich der Großteil der verbauten Kupferanteile wieder zurück in den Handelsmarkt führen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Kupfer und auch über die Preisentwicklung.
Was ist Kupfer?
Kupfer zählt zudem zu den ältesten Metallen der Menschheit. Im Alltag findet es sich nicht nur in Kupferkabeln, in E-Autos oder in Kupferleitungen für unser Trinkwasser, sondern auch in Kirchturmglocken. Woher stammt der Erfolg von Kupfer? Hat der Kupferpreis für die Zukunft bereits sein Allzeithoch erzielt? Lohnt es sich für Investoren in physisches Kupfer zu investieren? Was hat es mit Kupferschrott auf sich? Wir haben uns dieser und weiteren Fragen und Themen rund um Kupfer angenommen und geben die Antworten.
Kupfer – Hintergrundwissen
Das Deutsche Kupferinstitut gibt an, dass Kupfer aus der Erde abgebaut einen Gehalt von 0,006 Prozent vorweist. In der weltweiten Verbreitung der Elemente findet sich Kupfer auf dem 23. Platz. Zu den Elementeigenschaften gehören vor allem, dass Kupfer als zäh und aufgrund des vergleichsweise weichen Metalls optimal formbar ist. Zudem dient es hervorragend als Leiter für Wärme und Strom.
Im direkten Vergleich leitet Kupfer etwas weniger gut als Silber und deutlich besser als dies bei Gold der Fall ist. Je höher der Reinheitsgrad von Kupfer, desto höher ist die Leiteigenschaft ausgeprägt. In seiner reinen Form tritt es in einer Farbskala von rosarot, hellrot bis rot-bräunlich auf.
Was seine Zugehörigkeit betrifft, findet sich Kupfer in der Gruppe der Halbedelmetalle und in der Obergruppe bei den Schwermetallen wieder. Das Metall weist außerdem eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit auf. Im kalten Zustand kann Kupfer je nach Form, Dicke und Größe des Gegenstands gegenüber anderen Edelmetallen schnell verbiegen. Es wird nicht zuletzt von der International Mineralogical Association (IMA) international als eigenständige Mineralart anerkannt.
Gegenüber sauberer Luft und Wasser ist Kupfer beständig. Liegt es in kompakter Form vor, ist es weder brennbar noch entzündbar. Anders verhält es sich bei Kupferpulver. Durch Oxidation oder Einwirken anderer Elemente bis hin zu Korrosion und Verwitterung kann sich auf der Oberfläche von kompaktem Kupfer eine Patina bilden.
Was die technische Lebenserwartung des Elements oder damit gefertigten Produkts angeht, wird ihr ein Zeitraum von durchschnittlich 200 Jahren zugesprochen. Die Patina dient dabei als Selbstschutz, weshalb es für den Erhalt der Beständigkeit des Kupfer-Baustoffs nicht von Vorteil sein muss, die Patina immer wieder zu entfernen.
Was hat es mit der Kupferzeit auf sich?
Die sogenannte Kupferzeit schließt auf die Zeit zurück, in der Kupferbergbau sowie die Entstehung und Ausprägung der Metallurgie erfolgten. Bis heute wird die höchste wirtschaftliche Relevanz von Kupfer in der Zeit von 5500 bis 2000 v. Chr. verankert. Die Bedeutung ergibt sich gemäß Definition ebenfalls anhand des abgebauten und verarbeiteten Kupfers.
Der Siegeszug von Kupfer erstreckte sich über Tausende von Jahren. Im Zuge der Verhüttung und dem Abbau von Edelmetallen und Erzen fand neben dem direkten Kupferabbau auch der Erhalt von Kupfer als Nebenprodukt statt. Es dauerte nicht lang und der weltweite Export von Kupfer nahm seinen Anfang.
Es entstanden zudem verschiedenste Kupferlegierungen, wie etwa Tumbago, der Kupfer-Gold-Legierung. Sie besteht aus maximal 70 Prozent Kupfer. Im Vergleich zu reinem Gold weist Tumbago eine größere Materialhärte und einen niedrigeren Schmelzpunkt auf. Eine weitere, bekannte Kupferlegierung ist Bronze. Dabei handelt es sich um die Vermischung von Zinn, Blei und Kupfer.
Nicht zu vergessen ist die Kupfer-Zink-Legierung, die besser bekannt ist als Messing. Anhand von Bronze, Messing und Tumbago wird schnell deutlich, dass Kupfer als Legierung oder in Reinform bis heute einen unverzichtbaren Stellenwert als Funktionsmetall und Technologiemetall innehat.
Wie wird Kupfer gewonnen?
Kupfer wird wie Gold und Silber mittels Bergbau gewonnen. Es gehört zu den natürlich vorkommenden Elementen. Das Halbedelmetall findet sich vor allem in basaltischen Laven. Dabei kann es wie Gold in Nuggetform gefunden werden. Eine weitere Art des Vorkommens ergibt sich aus dem Vorliegen von Skelettkristallen. Kupfer findet sich zudem bei vielen Erz- und Edelmetallmienen als Nebenprodukt wieder.
Ein hohes Vorkommen und die besonders leichte Verarbeitung von Kupfer sind die wichtigsten Gründe, warum das Halbedelmetall bereits vor mehr als 10.000 Jahren in verschiedenen Kulturen zu finden war. Das Metall ist gediegen und lässt sich problemlos kalt schmieden. Durch diese Verarbeitung nimmt die Werkstofffestigkeit zu. Die ersten Kupfervorkommen fanden sich übrigens in Europa und Vorderasien.
Kupfer lässt sich bis heute zu den Edelmetallen mit dem höchsten Vorkommen verzeichnen. Bei der Suche nach dem Vorkommen fallen nicht nur klassische Mienen an. So findet sich das Element auch in Tiefseeknollen und Massivsulfiden, die sich ebenfalls unter See befinden. Ferner konnten Kupfervorkommen nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Mond nachgewiesen werden.
Zur Gewinnung von Kupfer wird abgebauter Kupferkies durch Röstung zu Kupferstein. Es erfolgt die Weiterverarbeitung zu Rohkupfer. Hierbei kommt das Schwebeschmelzverfahren zum Einsatz. Dann folgt die Raffination. Im Rohkupfer ist ein Kupferanteil in Höhe von 98 Prozent enthalten. In den restlichen 2 Prozent finden sich dann andere Edelmetalle, wie etwa Gold oder Silber. Weitere Gewinnungsprozesse sind die Zementation im Zusammenspiel mit Eisen und die aluminothermische Reaktion in Kombination mit Aluminium.
Bei der Gewinnung mittels Aluminium geht der geringste Anteil an Kupfer verloren. Damit ist dieses Verfahren bis heute das effizienteste, wenn es um die Kupfergewinnung geht. Standorte, an denen Kupfer abgebaut und gewonnen wird, werden als Affinerie oder Kupferhütte bezeichnet.
Bis heute gibt es über 3.000 Kupferminen, sowie Edelmetall- und Erzabbau mit Kupfer als Nebenprodukt. Die Fundorte lassen sich wie folgt lokalisieren:
- Europa: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn
- Nordamerika: Kanada, USA
- Lateinamerika: Bolivien, Brasilien, Chile, Mexiko, Peru
- Afrika: Kongo, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika
- Asien: Afghanistan, China, Indien, Iran, Japan, Marokko, Mongolei, Philippinen, Russland, Türkei
- Ozeanien: Australien, Neuseeland
Das Gesamtvorkommen von Kupfer wird gemäß der United States Geological Survey auf rund 870 Millionen Tonnen vermutet. Kommen bisher sogenannte „unentdeckte Standorte“ hinzu, dann erhöht sich die Schätzung des Kupfergesamtvorkommens auf 5.600 Millionen Tonnen.
Wie bei Gold ist Recycling auch bei Kupfer eine weitere Form der Gewinnung und eine effektive Form der Ressourcenschonung. Anhand der Menge an bisher recyceltem Kupfer und dem hohen Kupferbedarf in der Industrie und Technologie zählt Kupfer zu den Elementen der Gruppe der Edel- und Halbedelmetalle, die am häufigsten dem Recyclingprozess zugeführt und weiterverwendet werden. Allein in Deutschland wird der Großteil der Kupfernachfrage durch recyceltes Kupfer abgedeckt.
Zudem hat es sich etabliert, dass die Bundesrepublik eher Kupferschrott importiert und das Kupfer daraus recycelt, als deutlich teureres Rohkupfer zu importieren. Der hohe Preisunterschied zwischen recyceltem Kupfer und Rohkupfer kommt vor allem durch den Wegfall des Bergbauprozesses, der Gewinnung und Aufbereitung von Rohkupfer, sowie Verhüttung zustande. Auch Gegenstände mit Kupferlegierungen werden dabei recycelt. Letztlich besitzt das recycelte Kupfer die gleiche, hohe Qualität wie Rohkupfer.
Dass Kupfer auch in Lebensmitteln vorkommt und für Mensch und Tier lebenswichtige Funktionen erfüllt, ist ein noch eher unbekannter Fakt. Zu den wichtigsten Kupferlieferanten gehören neben Nüssen und Gemüse, Getreide, Schokolade und Leber. Da zu viel Kupfer den menschlichen Körper auf Dauer schädigen können, ist die Einhaltung des gesunden Mittelmaßes klar zu empfehlen.
Wofür wird Kupfer eingesetzt?
Kupfer gehört nicht nur zu den Funktions- und Technologiemetallen. Neben der Verwendung als Bauwerkstoff ist es für lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper wichtig. Wie vielseitig Kupfer eingesetzt wird, zeigt sich anhand der folgenden Liste.
- Automobilindustrie: Drahtwicklungen in Elektromotoren; in einem E-Auto befinden sich unter anderem 10 kg Kupfer im Elektromotor; in den Hochspannungs-, sowie Niedrigspannungskabeln können sich weitere rund 35 kg Kupfer in Form von Elektrokabeln finden lassen; 5 kg Kupfer für den Betrieb von Elektromotoren im Auto für die elektrische Einstellung von Seitenspiegeln oder Fenstern; 40 kg Kupfer sind als Kupferfolie in Lithium-Ionen-Batterien enthalten
- Maschinenbau: Bauteile für Maschinen; Drahtwicklungen in Spulen oder Transformatoren
- Telekommunikations- und Elektrotechnik: Stromkabel, Oberleitungen, Schaltdrähte, elektrische Leitungen, integrierte Schaltkreise, Platinen, Computer, Smartphones, in Ladekabeln von Smartphones, Tablet PCs
- Erneuerbare Energien: Gehört zu den wichtigsten Rohstoffen der Konzepte für erneuerbare Energien; in klimaschonenden Lösungen mit Solar- und Windenergie
- Nahrungsmittelindustrie: Aufgrund des vielfältigen und hohen Vorkommens von Kupfer in der Erde und unter den Meeren entwickelte sich die Wichtigkeit des Spurenelements Kupfer für Pflanzen, Tiere und Menschen. Eine Einnahme von Kupfer als Nahrungsergänzungsmittel ist bei einer ausgewogenen Ernährung nicht erforderlich. Andernfalls geht es dann unter anderem um Kupfer-Tabletten oder Kupfer-Kapseln. Als Bestandteil im Nahrungsmittel trägt Kupfer zur Knochenstärkung bei, sowie Bildung und Entwicklung von Blutzellen, Gehirnentwicklung, Transport von Eisen und Stoffwechsel von Glukose und Cholesterin. Zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Kupferanteil gehören Sojabohnen, Limabohnen, Linsen und weiße Bohnen.
- Bauwesen: Aufgrund seiner hohen Lebenserwartung als Bauelement wird Kupfer auch als belastbarer Bauwerkstoff eingesetzt; zur Nachrüstung bei Heizungs- und Klimatechnik, ökologisches Bauen; Hausdächer
- Landwirtschaft und Gartenbau: Gegen Bakterien und Pilze im Boden; effektives Element prophylaktisch gegen Schneckenbefall
- Musikindustrie: Musikinstrumente, vor allem bei Blasinstrumenten, wie Posaunen, Trompeten, Jagdhörnern oder Saxophonen
- Kupfer im Alltag: Essbesteck, Kunstgegenstände, Kesselbau, Pfannen, Töpfe, Kerzenhalter, Schalen, Gießkannen, Bestandteile von Möbeln, Dekorationsgegenstände
- Anlageprodukt: Als Münzmetall gehört Kupfer zur Gruppe der Anlagemetalle. Es weist ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis auf.
Seit Jahren befindet sich Kupfer in der Rolle als antimikrobielles Material in verschiedenen Versuchen. Ziel der Versuchsergebnisse soll sein, nachzuweisen, dass unter anderem Türklinken aus mehr als 60 Prozent Kupfer oder Kupferlegierungen Viren, Keime und andere Mikroorganismen anteilig abtöten können. Mögliche Einsatzorte wären Türklinken in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Laboren.
Wie viel bekommt man für 1 kg Kupfer?
Diese Frage lässt sich nur mit der Nachfrage beantworten, um welche Kupferqualität und Herkunft es sich handelt. Denn der Kupferpreis unterscheidet sich je nach Neukupfer mit einer Reinheit von 999,9/1.000, von Altkupfer oder Kabelschrott. Pro Tonne Neukupfer belief sich der Kupferpreis Anfang 2023 auf 9.106,75 US-Dollar. Daraus ergibt sich der Preis für 1 kg Kupfer in Höhe von 9,16 US-Dollar. Handelt es sich um Kupferschrott, liegt der Preis für 1 kg Kupferschrott zwischen vier und sechs Euro.
Wie ist der Kupferpreis im Moment?
Der Kupferpreis für Neukupfer liegt aktuell (1/2023) knapp unter der 10.000-US-Dollar-Grenze. Verglichen zum Vorjahr liegt er damit etwas unter dem Vorjahreswert Anfang 2022. Im Vorjahr handelte es sich rückblickend dabei um den Zeitpunkt wenige Monate vor Erreichen des Jahreshochs im März 2022. Seit Anfang 2020 verzeichnet der Kupferpreis eine durchschnittlich positive Preisentwicklung. Eine Ausnahme zeigte sich im Sommer 2022 mit einem Preisabfall in den Bereich von 7.000 US-Dollar pro Tonne. Seitdem klettert der durchschnittliche Kupferpreis bis heute weiter nach oben. Mitte Januar 2023 lag der Kupferpreis pro Tonne bei 9.106.75 US-Dollar.
Was kostet 1 kg Kabelschrott aus Kupfer?
Das Recycling von Kupfer ist ausgesprochen gut erschlossen. Dies begründet sich in den verlustfreien Recyclingergebnissen. Der Ankauf von Kupfer setzt sich daher nicht nur aus Kupfermünzen oder Kupferbarren, sondern vor allem aus Produkten mit Kupfer, wie etwa Kupferkabel zusammen. Doch über wie viel Kupferanteil in einem Kupferkabel reden wir eigentlich? In einem Kupferkabel, einem Einleiter, ist vergleichsweise wenig Isolation enthalten. Der Kupferanteil liegt bei einem Elektrikerkabel meist bei mindestens 60 Prozent. Aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils an Kupfer hat sich etabliert, dass das Halbedelmetall einfach in Form von Kupferkabeln oder anderem Kupferschrott an Metallhändler verkauft wird.
Für 1 kg Kabelschrott können Sie in Deutschland einen Preis zwischen vier bis sechs Euro erhalten. Für 1 kg Kupferschrott bekommen Sie demnach deutlich weniger als für 1 kg Kupfer mit der Feinheit 999,9/1.000. Hintergrund ist, dass sich am Kupferschrott Rückstände wie Farbe, Ummantelungen oder andere Substanzen befinden, die erst im Zuge des Recyclings entfernt werden müssen. Erst dann kommt das tatsächliche Kupfergewicht des von Ihnen verkauften Kupferschrotts für den Händler zum Vorschein. Möchten Sie Ihre Kupfermünzen oder Kupferbarren verkaufen, dann sollten Sie stets eine Bank oder die Bundesbank bevorzugen.
Was kostet 1 kg Kupfer 999?
Investoren, die in physisches Edelmetall investieren, interessieren sich für den Preis von Kupfer mit einer Feinheit von 999,9/1.000. Am 14. Januar 2023 lag der Preis für Kupfer bei 9.106,75 US-Dollar. Zu den wichtigsten Anlageprodukten mit dieser Feinheit gehören Kupfermünzen, Kupferbarren und Kupfermedaillen. Im Gegensatz zu Kupferbarren, die meist sehr dicht am Kupferpreis der Börse liegen, können die Preise für Kupfermünzen über diesem Kupferpreis liegen. Hier ist das Prägemotiv und damit die Bedeutung der jeweiligen Kupfermünze neben dem Kupfergewicht ausschlaggebend. So werden eine 1 Unze Maple Leaf Kupfermünze oder 1 Unze China Panda Kupfermünze einen höheren Preis aufweisen als Indianer Kupfermünzen oder Motive anderer Kupfermünzen.
Wie viel sind 10 kg Kupfer wert?
Eine Menge von 10 kg Kupfer bringt Anfang 2023 einen Betrag von 91,07 US-Dollar ein. Da der Preis für Kupfer der Feinheit 999,9/1.000 den Jahresprognosen nach weiter steigen soll, empfiehlt sich sowohl der Ankauf von Kupfer als auch das Halten des Halbedelmetalls im eigenen, physischen Edelmetallportfolio.
Preisentwicklung von Kupfer
Die bereits angesprochene, immense, globale Kupfernachfrage wird von Wirtschaft, Politik, deren Zusammenspiel an der Börse und durch Schwankungen von Währungen bestimmt. Obwohl Kupfer zu 100 Prozent recycelt, werden kann, liegt der Altkupferpreis in der Geschichte der Entwicklung des Kupferpreises im Durchschnitt unter dem Neukupferpreis. Bis heute gilt der Preisverlauf für Kupfer als volatil.
Der Kupferpreis wird international in USD und in Tonnen angegeben. Handelt es sich um Rohkupfer und damit Neukupfer, lässt sich der Preis direkt dem aktuellen Stand der Edelmetallkurse und damit der Börse entnehmen. Zu den wichtigsten Kupferbörsen gehören die New Yorker Mercantile Exchange, die London Metal Exchange und die Shanghai Futures Exchange.
In die Preisentwicklung von Kupfer fließt zudem die verfügbare und damit handelbare Menge an Altkupfer und Kupferschrott mit ein. Während es sich bei Altkupfer um recyceltes Kupfer handelt, wird mit Kupferschrott Metallschrott bezeichnet, der noch über Ummantelungen, Verunreinigungen oder Folgen der Oxidation verfügt.
Für diesen Kupferschrott wird in der Praxis oft auch der Begriff Kupfer-Raff oder Kupfer-Mix verwendet. Für den An- und Verkauf von Kupferschrott haben sich in Deutschland zahlreiche Kupferschrotthändler niedergelassen. Möglichkeiten für den Verkauf von Kupfer zum Recycling finden sich in der Bundesrepublik daher seit Jahren nahezu flächendeckend.
Im letzten Quartal 2022 ist der Kupferpreis weiter deutlich gestiegen. Aufgrund der anhaltend hohen Kupfernachfrage allein aus Deutschland ist der Kupferabbau auf dem Gebiet der Bundesrepublik nicht mehr ausgeschlossen. Vermutungen zufolge sollen sich allein in der deutschen und polnischen Region der Lausitz mehr als rund 130 Millionen Tonnen gediegenes Kupfer finden lassen.
Die Herausforderung besteht zukünftig darin, beim Kupferabbau im In- oder Ausland die Umwelt maßgeblich im Blick zu haben. Ebenfalls wichtig ist, vom Kupferabbau vergiftete Areale vom Gift zu befreien und strikt auf eine umweltfreundliche Kupfergewinnung zu setzen.
Mitte Januar 2023 bewegte sich der Kupferpreis für 1 Tonne Kupfer bei 9.071,40 US-Dollar. Im Mai 2021 konnte Kupfer an der London Metal Exchange ein Allzeithoch von 10.700 US-Dollar pro Tonne erreichen. Zuletzt gelang dem Kupferpreis die Überquerung der 10.000-er Grenze im Jahr 2011. Als möglichen Grund für den Preisanstieg von Kupfer wurde die starke Kupfernachfrage durch China genannt.
Sein bisheriges Allzeittief erzielte das Halbedelmetall im Jahr 1999 bei einem Stand von 1.200,72 US-Dollar pro Tonne. Von wenigen Schwankungen abgesehen, hat sich der Kupferpreis seitdem positiv entwickelt. Im Sommer 2022 kam hinzu, dass sich der Preis für Kupferschrott wenigstens minimal erholte.
Der international bekannte und erfolgreiche Edelmetall-Recycler und Hersteller von Edelmetall-Produkten, Heraeus, hat für das Jahr 2023 frühzeitig einen Anstieg der Nachfrage nach Photovoltaik prognostiziert. Auch die Anzahl der Telekommunikationsprodukte mit Kupferelementen soll eine gesteigerte Nachfrage verzeichnen.
Wie wird sich der Kupferpreis in Zukunft entwickeln?
Die vielseitige Einsetzbarkeit von Kupfer wird sich in Kombination mit dem hohen Angebot weiter nach oben entwickeln. Da nicht nur das natürliche Vorkommen, sondern auch das Altkupfer schneller und günstiger als Neukupfer auf dem Markt bereitgestellt wird, gibt es in Zukunft vorerst keinen Mangel. So wie Deutschland setzen immer mehr Länder auf die Ausweitung des Ankaufs von Altkupfer und deren 100-prozentigem Recycling. Mit dem wachsenden Kupferabbau innerhalb Deutschlands könnten zukünftig die Importe aus Sicht der Bundesrepublik geringer ausfallen.
Börsennotierte Unternehmen, die am Abbau, Import, Recycling oder Handel beteiligt sind, sollten von Investoren mit Fokus auf Wertpapieren im Blick bleiben. Seit den 1990er-Jahre bis heute hat der Kupferpreis einen weitestgehend klaren Anstieg hingelegt. Es sieht gut aus, dass der Preis für Kupfer auch in den kommenden Jahren fünfstellig wird und das Allzeithoch wiederholt übertroffen wird.
Maßgebliche Einflussnehmer auf die Preisentwicklung und die Nachfragesteigerung finden sich zudem künftig im Bauwesen im Rahmen der Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien des Klimawandels. Hier zeigt sich Kupfer vor allem mit seinen ausgezeichneten Materialeigenschaften, mit ihrer leichten Verarbeitung und hervorragenden Leitfähigkeit sowie ausgezeichneten Verträglichkeit mit dem Großteil als Standard verwendeten Baumaterialien.
Kupfer als Investition
Kupfer liegt weltweit in hohem Vorkommen vor. Zudem ist das Halbedelmetall zu 100 Prozent und damit ohne Qualitätsverlust recycelbar. Damit bieten sich Investitionen in den Kupferabbau als auch in das Kupferrecycling an. Für Krisenzeiten und zur Altersvorsorge bewährt sich seit Jahrzehnten die Investitionen in physisches Edelmetall. Hierbei liegt Kupfer noch deutlich hinter Gold-, Silber- und Platininvestitionen.
Diese drei Metalle gehören zu den bekanntesten Edelmetallen. Doch Experten sind sich weltweit sicher, dass die Zukunft nicht nur den historisch gewachsenen Anlagemetallen, sondern auch Kupfer gehört. Das Halbedelmetall spielt bei der Bewältigung des Klimawandels eine entscheidende Rolle und wird in seiner Bedeutung Jahr für Jahr zusehends wachsen. In Kombination mit seiner bereits im Alltag stark verzeichneten Einsetzbarkeit wird dies einen deutlichen Anstieg der Nachfrage zur Folge haben. Damit erweisen sich Investitionen in Kupfer heute mehr denn je als empfehlenswerte Investitionsentscheidung für die mittlere bis lange Anlagefrist.
Kupfermünzen: Welche Kupfer Anlageprodukte gibt es?
Erfahrene Anleger nennen Kupfer nicht ohne Grund „das rote Gold“. Seit Jahren haben Kupfermünzen auch in der Numismatik für Sammler und Anleger einen wachsenden Stellenwert. Die Verbreitung und Verwendung von Kupferlingen von einst und Kupfermünzen ist bis heute nachweisbar. Dafür müssen Sie nur einmal in Ihrer Geldbörse nachsehen und werden auf eine 1-Cent-, 2-Cent- oder 5-Cent-Münze blicken. Der Kern dieser vermeintlichen Kupfermünzen besteht dabei aus Eisen. Der seit Jahrzehnten steigende Kupferpreis macht deutlich, dass sich die Investition in Kupfermünzen oder Kupfermedaillen lohnen kann. Sie bieten sich für Investoren als Beimischung in das physische Edelmetall-Portfolio an.
Exemplare von 1 Unze Kupfermünzen:
- Andorra Eagle Kupfer
- American Liberty Kupfer
- Maple Leaf Kupfer
- Quarter US-Dollar Kupfer
- China Panda Kupfer
- Cannabis (Nature’s Holiday) Kupfer
- Buffalo Kupfer
- Nidhöggr Drache Kupfer
- Maya Kalender Kupfer
- Sleipnir Kupfer
- Der Große Adler Kupfer
- Einhorn Kupfer
- Guns and Gold Kupfer
- John F. Kennedy Kupfer
- Grizzly Bär Kupfer
- Incuse Indian 1929 Kupfer
- Eagle Head Kupfer
- Statue of Liberty Kupfer
- Sitting Bull Kupfer
- Red Horse Kupfer
- Weißwedelhirsch Kupfer
- Liberty Head Kupfer
- Walking Liberty Kupfer
- Bitcoin Waage Kupfer
- Garm Kupfer
- Great Spirit Kupfer
- Indianerhäuptling Kupfer
Der Verkauf von Kupfermünzen oder Kupferbarren an eine Bank oder an die Bundesbank ist für gewöhnlich ebenso problemlos wie der Verkauf von Gold oder Silber. Ansonsten bieten sich Aktionshäuser mit einem Schwerpunkt auf Halbedelmetalle an. Es stellt nur eine Frage der Zeit dar, bis die Prägestätten der berühmtesten Münzsymbole nicht nur in Gold, Silber, Platin und Palladium prägen, sondern auch geprägte Kupfermünzen zum Kauf und Handel zur Verfügung stellen werden.
Kupfer als Umlaufmünzen in Deutschland und in der EU
Kupfermünzen gab es in Zeiten der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Neben den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen mit deutlichem Kupferanteil befindet sich auch in den 1- und 2-Euro-Stücken Kupfer. Während sich in der 1-Euro-Münze eine Kupfer-Nickel-Legierung im Kerninneren befindet, ist der Goldrand aus Messing und verfügt damit ebenfalls über einen Kupferanteil. Der Kupferanteil in der 1-Euro-Münze liegt bei 89 Prozent. Die 2-Euro-Münze verfügt stattdessen in ihrem Münzring über eine Kupfer-Nickel-Legierung und im Inneren über Messing. Kupfer und Kupferlegierungen werden auch in Zukunft bei Umlaufmünzen eine wichtige Rolle spielen. In diesem Einsatzgebiet weist es ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Robustheit und ein vergleichsweise leichtes Gewicht auf.
Kupferbarren in unterschiedlichen Gewichtungen
Investoren, die weniger in Kupfermünzen und deren Wertentwicklung investieren möchten, für die bietet sich die wachsende Sortimentpalette an Kupferbarren an. Zu den wichtigsten Kupferbarrenherstellern in Deutschland gehören die Geiger Barren, die von der Leipziger Edelmetalle AG gefertigt werden. Sie bietet unter anderem geprägte oder gegossene Kupferbarren der Größen 1 Unze, 100 Unzen, 500 g, 1 kg und 5 kg. Die Feinheit von Barren und Münzen aus Kupfer liegt bei 999,9/1.000. Seit Jahren sind Kupferbarren standardisiert. Der 1 Unze Kupferbarren wird übrigens auch als Kupferknubbel bezeichnet. Weitere Kupferbarren gibt es unter anderem von der Degussa.
Für Großinvestoren birgt die Investition in Kupfer allerdings einige Probleme, die zu bedenken sind. Aufgrund des aktuellen Kupferpreises sind für vergleichsweise geringe Preise große Mengen an Kupfer erhältlich. Je größer die Kupfermenge in kompakter Form ist, desto schwieriger und kostenintensiver kann es sein, sie Daheim oder in einem Verwahrunternehmen unterzubringen. In dem Fall sollten Sie vor dem Kauf großer Kupfermengen einen sicheren und kostengünstigen Platz zur optimalen Verwahrung finden.
Kleines Fazit – Kupfer
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich Investoren mit physischem Edelmetallportfolio Gedanken über Kupferschrott machen. Diese Gedanken spielen eher für Unternehmer eine Rolle, die in der Baubranche zu tun oder sich auf das Recycling von Kupfer spezialisiert haben. Investoren interessieren sich stattdessen für Kupfermünzen, Kupfermedaillen und Kupferbarren. Während die Kupferbarren von Degussa und Geiger meist vergleichsweise schnell ausverkauft sind, wächst die Anzahl der unterschiedlichsten Motivvarianten an 1 Unze Kupfermünzen.
Erste Vorreiter bekanntester Münzmotive, wie die Maple Leaf oder die China Panda Münze sind bereits als Kupfermünze erhältlich. Im Vergleich zu Gold, Silber und Platin können Sie zu einem deutlich niedrigeren Investitionspreis unter anderem die Maple Leaf Münze in Ihr physisches Portfolio aufnehmen. Das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis lässt Kupfermünzen und Kupferbarren zudem zu einem einwandfreien Geschenk avancieren.
Den Prognosen zufolge wird Kupfer im Zuge des unter Druck gesetzten Ausbaus erneuerbarer Energien weiter an Bedeutung gewinnen und in der Nachfrage deutlich steigen.
Gleiche Prognosen finden sich auch in der Telekommunikations- und Elektrobranche, mit Hinblick auf die Ausweitung der Nachfrage und Produktion von Smartphones, E-Autos und der Nachfragesteigerung aufgrund getroffener und zukünftig festgelegter Richtlinien im Zuge des Klimawandels.
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