Edelmetalle kaufen: Ist das sinnvoll? Wie investiere ich richtig?
Die meisten Finanzexperten sehen Edelmetalle als alternative, aber etablierte Vermögensanlage. Manche lehnen Gold und Silber aber auch komplett ab. Wir prüfen, ob Edelmetalle kaufen überhaupt sinnvoll ist – und wie Sie am besten investieren. Sie bekommen am Schluss konkrete Tipps, welche Münzen und Barren am preiswertesten sind.
Welches Edelmetall kaufen?
Ein Kauf von Gold und Silber macht auf jeden Fall Sinn. Wir raten zu einem Edelmetallportfolio von 80 Prozent Gold und 20 Prozent Silber. Gold performt in Krisen stark, wenn Aktien rapide an Wert verlieren. Silber ist konjunkturgetriebener: Die Preise schwanken kräftiger nach oben oder unten, dafür ist das Renditepotenzial gerade in den kommenden Jahren hoch. Außerdem eignet sich Silber aufgrund des relativ geringen Wertes sehr gut als Krisen-Tauschmittel.
Platin und Palladium sind bloß etwas für fortgeschrittene Anleger mit Rohstoff-Expertenwissen. In Rezessionen können die beiden Weißmetalle deutlich einbrechen. Der Grund ist, dass bei Gold rund 10 Prozent und bei Silber rund 50 Prozent der Nachfrage aus der Industrie kommt. Bei Platin und Palladium sind es über 90 Prozent. Wenn in Wirtschaftskrisen die Nachfrage einbricht, fallen die Preise deutlich.
Ein weiterer Nachteil: Im Gegensatz zu Gold und Silber fallen Platin und Palladium unter die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Diese müssen Anleger erst einmal durch Renditegewinne wettmachen, damit sich ein Kauf rentiert. Außerdem ist fraglich, ob sich mit den beiden Weißmetallen in Krisen tauschen lässt. Verkäufer könnten entsprechenden Münzen nicht trauen oder sie für Silber halten.
Steuer | Renditechancen | Krisen-Tauschmittel | Performance in Crashs | Sterne | Fazit | |
Gold | ***** | **** | **** | ***** | 18/20 | Der Klassiker (für jeden geeignet) |
Silber | **** | ****** | ***** | **** | 18/20 | Gute Beimischung zu Gold (Diversifikation) |
Platin | * | *** | * | ** | 7/20 | Als Beimischung bloß für Anleger mit Rohstoff-Expertenwissen |
Palladium | * | * | * | ** | 5/20 | Als Beimischung bloß für Anleger mit Rohstoff-Expertenwissen |
Warum Gold und Silber kaufen?
Physisches Gold und Silber, das Sie bei sich zuhause verstecken oder im Tresor aufbewahren, hat eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Anlagen.
- Kein Gegenparteirisiko: Eine Anleihe oder eine Aktien können wertlos werden, wenn der Staat oder das Unternehmen bankrott geht. Außerdem können weitere Gegenparteirisiken im Anlageprozess auftreten, etwa Wertpapierleihgeschäfte bei einem Fonds oder Broker. Bei Gold und Silber gab es in Tausenden von Jahren Menschheitsgeschichte noch nie einen Totalausfall.
- Praktisch unzerstörbar und ewig haltbar: Auf Gold und Silber haben Sie immer Zugriff, auch wenn der Strom oder das Internet ausfällt.
- Steuerliche Vorteile: Gold und Silber sind günstiger besteuert als Aktien und andere Wertpapiere (siehe dazu weiter unten im Abschnitt „Wie hoch sind die Steuern auf Gold und Silber?“).
- Inflationsschutz: Die Preise von Gold und Silber entwickeln sich gerade in Zeiten von steigenden Inflationsraten stark.
- Extrem liquide: Gold und Silber sind weltweit anerkannt und können leicht in ein anders Land mitgenommen werden – im Gegensatz zu einer Immobilie.
- Anonym: Wenn Sie Edelmetalle unter einem Wert von 2000 Euro in einem Ladengeschäft kaufen und bar bezahlen, nimmt der Verkäufer nicht Ihre Personalien auf. Bei einem Onlinekauf speichern wir Ihre Personalien bloß für fünf Jahre, bevor wir Sie löschen. Wir müssen die Daten nur an staatliche Behörden weitergeben, wenn wir Geldwäsche vermuten.
- Nicht hackbar oder löschbar: Es ist ein Risiko, das ganze Vermögen in digitaler Form zu halten. Gold und Silber können von Cyberkriminellen nicht gestohlen werden.
- Geringe Nebenkosten: Gold und Silber können Sie kostenlos zuhause verstecken. Falls gewünscht, können Sie die Bestände relativ günstig über die Hausratversicherung versichern. Sie brauchen auch keinen Broker, um den Edelmetall-Schatz zu verkaufen.
In unserem Artikel Faktencheck: 5 Mythen rund ums Gold prüfen wir gängige Argumente gegen den Goldkauf.
Wie performen Gold und Silber in Crashs?
Besonders Gold entwickelte sich in Krisen stark. Laut dem US-Edelmetallhändler Goldsilver.com stieg der Goldpreis in den Börsencrashs der vergangenen 50 Jahre im Schnitt um +6,1 Prozent. Silber sank aufgrund der höheren Industrienachfrage häufiger im Preis, aber entwickelte sich meistens besser als Platin, Palladium oder der Börsenindex S&P 500.
Oftmals zeigen Gold und Silber aber erst mit einer Verzögerung von einigen Monaten Stärke. Zu Beginn eines Crashs kann es Abverkäufe geben, weil Marktteilnehmer aufgrund von Verlusten Liquidität benötigen und deswegen auch Gold- und Silberpositionen verkaufen. Im Corona-Jahr 2020 brachen Gold und Silber anfangs ebenfalls ein. Über das ganze Jahr betrachtet performten die beiden Edelmetalle aber extrem gut. Silber stieg auf Dollarbasis um +48,6 Prozent, Gold um +25,0 Prozent.
Was sind die Vorteile von Silber?
Silber gilt als Profiteur der Energiewende. Laut dem Silver Institute steckt in E-Autos etwa doppelt so viel Silber wie in einem Verbrenner. Bereits jetzt wird etwa 10 Prozent der jährlichen Silberproduktion für den Bau von Photovoltaikanlagen verwendet. Nach Schätzungen sind die abbaubaren Silbervorkommen in der Erdkruste bereits in 20 bis 25 Jahren erschöpft. Das Silver-Institut rechnet darum mit weiter steigenden Preisen.
Außerdem eignet sich Silber hervorragend als Krisen-Tauschmittel. Eine 1/10-Unze-Krügerrand ist nach derzeitigen Preisen etwa 180 Euro wert. Ein Silber Maple Leaf mit einem Gewicht von einer Feinunze kostet momentan gerade einmal 25 Euro.
Aufgrund der hohen industriellen Nachfrage dürfte ein Silberverbot schwieriger umzusetzen sein als ein Goldverbot. Silberbesitz ist also auch eine Absicherung gegen ein denkbares Goldverbot.
Wie hoch sind die Steuern auf Gold und Silber?
Ein großer Vorteil von Gold und Silber ist auch, dass Kursgewinne nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei sind. Bei Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren fallen Kapitalertragssteuern von etwa 26 Prozent plus Kirchensteuer an. Das bedeutet, wenn eine Aktie oder ein Fond-Anteil nach einem Jahr von 100 Euro auf 150 Euro steigt, müssen Sie von den 50 Euro rund 26 Prozent an den Staat abgeben (also insgesamt 13 Euro).
Bei Gold und Silber entfällt die Steuer nach einem Jahr Haltedauer – bei Immobilien erst nach 10 Jahren. Bei Aktien und anderen Wertpapieren sind in der Regel bloß Kapitalerträge bis zu 801 Euro steuerfrei. Bei einem Portfoliowert von 20.000 Euro ist es – je nach Börsenlage – bereits sehr wahrscheinlich, dass Ihre Kapitalerträge die Freibetragsgrenze übersteigen.
Ein weiterer Vorteil: Gold ist mehrwertsteuerfrei. Für jeden ausgegebenen Euro erhalten Sie also physisches Gold. Bei Silber zahlen Sie bloß rund 7 Prozent, wenn Sie differenzbesteuerte Produkte kaufen. Das sind Silber-Münzbarren oder Silber-Anlagemünzen. Kaufen Sie bei Silber bloß diese Produkte, weil Sie 12 Prozent Steuern sparen.
Wie viel die steuerliche Behandlung ausmacht, zeigt ein Rechenbeispiel. Wenn Sie Ende 2001 mit 100.000 Euro Gold, Silber oder einen Dax-ETF gekauft hätten, wären Sie mit Gold am besten gefahren. Mit Gold hätten Sie Ihr Vermögen bis Ende 2021 verfünffacht, mit Silber fast vervierfacht und mit dem DAX etwa verzweieinhalbfacht.
Gold | Silber | DAX | |
Startwert | 100.000 Euro | 92.900 Euro | 100.000 Euro |
Durchschnittliche Jahresrendite | 8,5% | 7,2% | 5,8% |
Steuern | – | 9100 Euro Differenzbesteuerung | 46.852 Euro Abgeltungssteuer und Soli** |
Endwert nach 20 Jahren | 511.205 Euro | 373.174 Euro | 230.785 Euro** |
**berechnet mit dem FAZ-Rechner
Zugegebenermaßen haben Gold und Silber in den vergangenen 20 Jahren sehr stark performt. Doch selbst wenn wir annehmen, dass die Rendite von Gold und Silber einen Prozentpunkt geringer ist als die Aktienrendite, lohnen sich Gold und Silber am Ende trotzdem mehr.
Gold | Silber | Dax | |
Startkurs | 100.000 Euro | 92.900 Euro | |
Durchschnittliche Jahresrendite | 5% | 5% | 6% |
Steuern | – | 9100 Euro Differenzbesteuerung | 49.218 Euro |
Endwert nach 20 Jahren | 265.330 Euro | 246.491 Euro | 237.392 Euro |
Münzen oder Barren kaufen?
Das hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Münzen sind schöner verziert, schwieriger zu fälschen und besser als Krisen-Tauschmittel geeignet. Barren haben leicht geringere Aufschläge zum Materialpreis, kommen meist mit Hersteller-Zertifikat und es gibt mehr Gewichtsklassen.
Beim Kauf sollten Sie auf LBMA-zertifizierte Anbieter wie Umicore oder Valcambi setzen. Außerdem sind bei Gold mittelgroße Stückelungen besser als eine große Stückelung. Kaufen Sie also lieber zehn 100 Gramm Goldbarren als einmal ein Kilogramm Gold. Der Unterschied in den Prägekosten ist bei Barren dieser Gewichtsklasse sehr gering. Außerdem lassen sich mittelgroße Barren oftmals zu einem geringeren Abschlag verkaufen, weil sie bei Händlern mehr gefragt sind. Bei Silber raten wir zu Münzbarren: Sie sind bloß mit rund 7 statt 19 Prozent besteuert. Sie sparen also 12 Prozent Steuern im Vergleich zu normalen Silberbarren.
Ein beliebter Silber-Münzbarren von einem Schweizer Hersteller ist der 1kg Silber Fiji Münzbarren. Bei Gold ist der 100 g Goldbarren Heraeus aus Deutschland ein Klassiker.
Welche Münze ist am besten?
Wir raten bei Gold und Silber zur Maple-Leaf-Münze. Diese Münze ist neben dem Krügerrand die weltweit beliebteste und lässt sich überall zu Geld machen. Sie gilt als praktisch fälschungssicher aufgrund einer winzigen Lasergravur auf der Vorderseite, des aufwendigen Münzbilds und dem hohen Feingehalt von 99,99 Prozent Gold. Außerdem hat die Silber-Variante als einzige Silbermünze einen Anlaufschutz. Silber kann ohne luftdichte Lagerung in einer Münzkapsel oder -tube anlaufen, was den Wert mindert.
Bei Gold raten wir zum Gewicht von einer Feinunze, bei Silber zu einer Unze oder einem Kilogramm. Diese Münze sind am gängigsten und lassen sich darum zu einem relativ geringen Abschlag wieder zu Geld machen.
Hier finden Sie weitere Informationen über den 1 Unze Maple Leaf Silber, den 1 Kilogramm Maple Leaf Silber und den 1 Unze Maple Leaf Gold.
Was ist das beste Krisentauschmittel?
Hier hat bei Gold der Krügerrand die Nase vorn. Er enthält neben einer Feinunze Gold auch noch etwa 3 Gramm Kupfer, was die Münze aus Südafrika kratzfester macht. Der Nachteil: Der Krügerrand ist aufgrund des geringeren Gold-Feingehalts von 90 Prozent leichter zu fälschen. Eine günstige Alternative ist die Schweizer Münze Vreneli in der 20-Franken-Variante. Diese Münze wurde bis zum Jahr 1949 rund 59 Millionen Mal produziert, sodass der Aufschlag auf den Materialpreis sehr gering ist.
Bei Silber gilt weiterhin die Empfehlung Maple Leaf. Eine Alternative ist die Arche Noah, von der es im Gegensatz zum Maple Leaf auch eine Ausgabe von einer 1/4-Unze gibt.
Macht ein ETC, ein ETF oder ein anderes Edelmetall-Wertpapier Sinn?
Wir raten von Wertpapieren auf Gold und Silber für Investitionen im fünfstelligen Bereich ab. Der große Vorteil von Gold und Silber ist, dass Anleger jederzeit physischen Zugriff auf die Münzen und Barren haben. Sie sind also unabhängig von einem Broker, einer Depotbank oder einem Fondsanbieter. Sie unterliegen keinem Gegenparteirisiko. Aufgrund dieser hohen Sicherheit sehen viele Anleger Edelmetalle eher als Versicherung denn als Renditebringer.
Wenn Sie Gold oder Silber über ein Wertpapier kaufen, geht diese einzigartige Eigenschaft verloren. ETCs (Exchange Traded Commodities) – also ein börsengehandeltes Gold-Wertpapier – ist zwar mit physischem Gold gedeckt. Aber bei einer Pleite des Emittenten des ETCs gilt das physische Goldvermögen nicht als Sondervermögen. Es fließt also in die Insolvenzmasse mit ein. Im schlimmsten Fall bekommen Goldanleger nach einer Pleite gar nichts oder müssen aufgrund von Gerichtsprozessen jahrelang auf Ihr Vermögen warten.
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in Gold und Silber investieren. Es gibt ETFs, die bloß in physische Edelmetalle investieren und diese einlagern. Andere kaufen auch Wertpapiere wie Futures, die überhaupt nicht durch physisches Gold oder Silber gedeckt sind. Der Vorteil: Bei ETFs zählen die Vermögenswerte als Sondervermögen. Allerdings sind in der EU reine Gold- oder Silber-ETFs verboten.
Wo kaufe ich am besten Gold und Silber?
Kettner Edelmetalle bietet Ihnen Edelmetalle in bester Qualität, zu fairen Preisen und natürlich mit sicherem Versand an. Vermutlich machen Sie aber auch keinen Fehler, wenn Sie zu Ihrer Hausbank gehen. Ein Nachteil: Bei der Hausbank zahlen Sie vermutlich mehr als bei einem Onlinehändler. Fragen Sie außerdem kritisch nach, um herauszufinden, ob sich der Bankberater mit Edelmetallen tiefer auseinander gesetzt hat. Dazu kann bereits eine einfache Frage wie „sind Edelmetalle eine sinnvolle Anlage?“ oder „welche Münzen würden Sie empfehlen?“ reichen.
Wenn Sie eine professionelle Auskunft wünschen, dann rufen Sie uns gerne an. Unsere Mitarbeiter nehmen sich gerne Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten. Das Gespräch ist selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.
Der Versand von Gold und Silber ist versichert – das Risiko tragen wir. Anhand der Verpackung ist nicht zu erkennen, wer der Absender ist oder was der Inhalt des Pakets ist. Auch der Paketbote weiß nicht, von wem das Paket stammt. Die Sendung ist so verpackt, dass auch durch Schütteln nicht zu hören ist, was im Paket steckt.
Fazit: Ist Edelmetalle kaufen sinnvoll?
Definitiv ja! Gold und Silber sind unter allen Vermögensanlagen einzigartig: Sie sind ausfallsicher und als Tauschmittel für jede Krise geeignet. Wenn Sie mehr wissen möchten, dann abonnieren Sie gerne unseren Youtube-Kanal.
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