Britannia Anlagemünzen – Wissen für Anleger
Die 2023er-Ausgaben der britischen Britannia Gold-, Silber– und Platinmünzen werden erstmals mit neuem Konterfei ausgegeben – dem Abbild von King Charles III.
Die erste moderne Bullionmünzen Europas
Bullionmünzen waren schon immer eine wertvolle Anlagemöglichkeit in Europa. Eine Zeit lang setzte man in Europa auf historische Anlagegoldmünzen wie die Schweizer Vreneli, die britischen Sovereigns oder auch die aus Österreich stammenden Dukaten. Es dauerte sehr lange, bis eine moderne Anlagemünze aus Gold erschien.1987 war es dann soweit und die erste moderne europäische Anlagemünze aus Gold wurde produziert. Erstmals verfügten die Britannia-Goldmünzen ähnlich wie der südafrikanische Krügerrand und der American Eagle über eine präzise Feinheit von nur 916,67/1.000 (22 Karat). Insbesondere die Jahrgänge vor 1990 enthielten einen hohen Kupferanteil und somit auch einen ikonischen rötlichen Schimmer. Im Jahr 2013 erfolgte ein großer Umbruch und der Feingehalt erhöhte sich auf 999,9/1.000 (24 Karat). Durch diesen hochwertigen Feingehalt zog die Britannia aus der Prägestätte der Royal Mint mit anderen erstklassigen Anlagemünzen wie dem australischen Känguru, dem Wiener Philharmoniker und dem kanadischen Maple Leaf nach. Den exklusiven Namen Britannia verdankt die Goldmünze der mythischen Figur der Britannia, welche auf der Bildseite zu sehen ist.
Die britische Klassiker-Anlagemünze ist die goldene Britannia.
Herkunft des Begriffes Britannia
Der Begriff Britannia leitet sich ursprünglich aus der Bretagne von der Besiedlung der Insel von Galliern ab. Daraus ergibt sich für die Bewohner der Begriff Britannier. Der Kaiser Julius Cäsar führt nach seiner teilweise erfolgreichen Eroberung der Insel das Wort „Britannia“ ein. Dementsprechend wurde der Name Britannia auch von den Einwohnern für die verehrte Schutzgöttin verwendet. Heute verkörpert die Schutzgöttin Britannia symbolisch das britische Königreich.
Geschichte der Britannia-Münze
Während der Zeit des römischen Kaisers Hadrian wurde erstmals die Britannia auf eine Münze geprägt. Charles II. ließ im Jahr 1672 die sitzende Britannia mit Zweig, Speer und Wappenschild auf den Pennys, auch Forthing genannt, abbilden. Ab diesem Zeitpunkt war die Britannia eines der häufigsten Motive auf den englischen Münzen.
Im Jahr 1987 begann die Geschichte der erfolgreichen „Gold-Britannia“-Serie und das mit einer einzigartigen Auflage von 92.000 Exemplaren für die 1-oz-Münze. Ein begeisternder Wert, der so nie wieder erreicht wurde. Zusätzlich wurden die Stückelungen 1/2, 1/4 und 1/10 Unze produziert. Diese Münzen hatten bis 2012 einen Feingoldgehalt von nur 916,66. Dies entspricht einem Feingehalt von 22 Karat.
In den ersten 3 Jahren hatten die Britannia-Münzen durch die Legierung mit 1/12 Kupfer einen Rotstich. Dies wurde hinzugefügt, um die Kratzfestigkeit der Münze zu erhöhen. Im Jahr 1989 kam es dann zu einem großen Durchbruch und die Zusammensetzung der Britannia-Münze wurde geändert. Ab diesem Zeitpunkt wurden Kupfer und Silber in gleichen Teilen zusammengeführt, was zu dem „klassischen“ Gelbgoldton führte.
Seit 2013 wird die Britannia Goldmünze aus 999,9% Feingold hergestellt. Dies entspricht 22 Karat und einem neuen, flacheren Format, was zu einem größeren Durchmesser führt.
Die Silber Britannia wird jährlich im neuen Design veröffentlicht.
Design der Britannia-Münze
Die Motivseite der Britannia zeigt ein Abbild der aufrecht stehenden Britannia mit einem historischen Helm und einem schönen Gewand. In der rechten Hand hält die Schutzgöttin einen Dreizack, in der linken Hand hingegen einen Ölzweig und verlagert Ihr Gewicht auf ein rundes Schild, welches über die Oberfläche den Union Flag zeigt. Ein Kreis trennt das erstklassige Motiv von dem Schriftkreis. Auf der rechten Seite ist die Gewichtsangabe „1 Ounze Fine Gold“ und links die Inschrift „Britannia“ und das Prägejahr vorzufinden. Das edle Design der Schutzgöttin Britannia stammt von dem Künstler P. Nathan. Auf den Proof-Münzen ist der Name eingraviert.
Die Rückseite der Britannia-Münze zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II, nach dem hinreißenden Entwurf vom Künstler David Maklouf. Um diese schöne Abbildung ist der Schriftzug „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ zu sehen. Die Worte „Dei Gratia Regina“ bedeuten so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“, wobei die Buchstaben „F D“ für „fidei defensor“ stehen. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Verteidigerin des Glaubens“. Unter dem schönen Porträt ist der jeweilige Nennwert vorzufinden. Dieses Schriftband wird zum Münzrand hin durch einen wunderschönen Zierkranz mit eckigen Zacken umhüllt. Im Jahr 1998 wurde dieses Design der Münzseite durch den Künstler Ian Rank-Broadley nochmals überarbeitet und dabei das Porträt der Königin leicht angepasst und die langen Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“ ersetzt.
Diese exklusive Gestaltung der Erstausgabe blieb für 10 Jahre unverändert auf den darauffolgenden Münzen. Sowohl zum 10-jährigen Britannia-Jubiläum, als auch aus bestimmten Marketinggründen, erschien im Jahr 1997 die erste Gold-Britannia-Münze mit einem unterschiedlichen Motiv. Damit wurde eine gewaltige Entwicklung zum Jahre 2001 eingeleitet, welche in den geraden Jahren das beliebte Britannia-Motiv zeigt, während in den ungeraden Jahren die Münzen mit anderen Motiven der Britannia geprägt werden.
Auflagen und Variationen
Selbstverständlich bietet die Prägestätte der Royal Mint den Sammlern die Britannia-Goldmünzen auch auf „polierter Platte“ an. Die in Gold geprägte Anlagemünze wird seit dem Jahr 1987 im Allgemeinen in einer unbegrenzten Auflage geprägt. Neben der Stückelung von 1 oz ist die Bullionmünze in Gold auch in den Stückelungen von 1/2 Unze, 1/4 Unze und 1/10 Unze verfügbar. Allgemein liegt die Auflage aller Britannia-Münzen eines Jahrgangs bei rund 150.000 Exemplaren. Um die erhöhte Nachfrage nach modernen Bullionmünzen aus Silber zu befriedigen, prägt die Prägestätte der Royal Mint seit dem Jahr 1997 auch Britannia-Silbermünzen im gleichen Design.
Die Britannia Sonderausgabe mit blauer Färbung zählt sie zu den seltensten Bullion-Produkten
Das neue Konterfei – King Charles III.
Die Prägestätte Royal Mint hat mit einer neuen Ausgabe der Britannia-Goldmünzen ein neues Motiv des britischen Staatsoberhaupts, King Charles III., gestartet. Nach dem weltbewegenden Tod von Königin Elizabeth II. ist der bekannte König Charles III. in den Ländern des Commonwealth das offizielle Staatsoberhaupt geworden. Somit erscheint das einzigartige Konterfei des Thronbesetzers auch auf den Münzen des Landes. Seit Ende 2022 gibt die Prägestätte British Royal Mint als erste staatliche Prägeanstalt die edlen Münzen mit dem neuen Motiv heraus.
Die neuen 2023er-Ausgaben der britischen Britannia Münzen mit dem neuem Konterfei
Die neuen 2023er-Ausgaben der britischen Britannia Münzen werden erstmals in Gold, Silber und Platin produziert. Seit 2013 bestehen die Münzen aus 999,9% reinem Feingold und weisen jetzt das Porträt von König Charles auf der Wertseite auf. Doch eines ist an diesen Münzen sehr besonders: die Blickrichtung. Die Blickrichtung der abgebildeten Persönlichkeiten auf den exklusiven Münzen hat im Allgemeinen eine besondere Bedeutung.
Auf den Gedenkmünzen blicken die lebenden Personen meistens nach rechts. Verstorbene Menschen hingegen schauen nach links. Auch Königin Elizabeth II. wendet ihren Blick auf den britischen Münzen nach rechts. König Charles hingegen blickt nach links, dies folgt aber einer alten Tradition. Doch die Blickrichtung des Thronbesetzers wechselt nach der jeweiligen Amtszeit. Jedoch kam es hier auch schon zu Ausnahmen. Ein Beispiel dafür war König Edward VIII., der im Jahr 1936 der Nachfolger seines Vaters König Georg V. wurde. Beide Könige blicken auf diesen Münzen nach links. Jedoch kamen die Exemplare mit Edwards Porträt nie in Umlauf, da dieser bereits gegen Ende desselben Jahres bereits abdankte.
Seit der Erstausgabe 1987 werden die Britannia-Münzrückseiten mit dem Bildnis der Nationalfigur Britannia beibehalten. Auch die Maple Leaf Gold- und Silbermünzen der kanadischen Royal Mint und der Perth Mint werden jetzt mit dem Porträt von König Charles III. produziert. Auf den aktuell erschienenen 2023er-Ausgaben ist dennoch die verstorbene Königin abgebildet.
Der Erfolg der Royal Mint lässt sich sehen:
Im vergangenen Jahr wurden 25% mehr Goldmünzen verkauft als im Jahr 2021. Der Silbersatz ist ebenso um 29% gestiegen. Dabei steigt auch im deutschen Absatzmarkt der Edelmetallverkauf um 70% mehr an als im Vorjahr.
Lassen Sie sich auch von dieser traumhaften Geschichte der ersten europäischen Bullionmünze begeistern und stöbern Sie durch unser vielfältiges Sortiment.
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