COMEX: Immer mehr Auslieferungsanträge
Preis bildet sich durch Wetten
Wer glaubt, dass der Preis für Gold und Silber beim Ankauf oder Verkauf von Münzen und Barren frei nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage gebildet wird, geht von falschen Tatsachen aus.
Tatsächlich findet an der Terminmarktbörse in New York ein reger Handel mit Wetten auf steigende oder fallende Edelmetallpreise statt. Dieser Markt funktioniert nur, weil die Versprechen auf Auslieferung, welche die Marktteilnehmer gegenseitig vereinbart haben, in der Realität kaum erfolgen. Stattdessen werden die Differenzen der Wetten mit Geld ausgeglichen.
Immer mehr Händler fordern die physische Auslieferung
Inzwischen ist an der COMEX ein Umdenken zu beobachten: Immer mehr Händler fordern die physische Auslieferung ihres Goldes. Dieser Trend setzt sich bereits seit mehreren Wochen vor Ort und hat den Terminmarktbetreiber in der Vergangenheit wiederholt unter Druck gesetzt. Denn die COMEX muss im Zweifel allen Auslieferungsanträgen nachkommen und physisches Edelmetall zur Verfügung stellen.
Physische Auslieferung ist als Misstrauensvotum zu verstehen
Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass die verstärkte Nachfrage nach einer Auslieferung des Goldes als Misstrauensvotum gegen den Terminmarkt zu verstehen ist. Zu befürchten offenbar immer mehr Spekulanten, dass sie im Zweifel nur noch das Papier retten können, auf denen die Kontrakte vereinbart wurden. Aufgrund dieser Marktanomalie ist es in den USA in den vergangenen Wochen auch zu einer Steigerung der Risikoaufschläge für physisches Edelmetall gekommen.